Durchlaufzeit

Durchlaufzeit Definition

Die Durchlaufzeit ist die Zeit, die ein Produkt bis zur Fertigstellung benötigt.

Beispiel

Ein Kunde bestellt online in einer Hemdenfabrik ein Maßhemd. Der Auftrag dafür geht am 24. Mai um 8 Uhr in die Fertigung, um 10 Uhr ist das Hemd fertig. Die Durchlaufzeit beträgt 2 Stunden.

Die Durchlaufzeit setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen und umfasst v.a.

  • die sog. Rüstzeit (Vorbereitungszeit, z.B. wenn eine Maschine auf die Hemdengröße eingestellt werden muss),
  • die eigentliche Bearbeitungszeit und auch
  • etwaige Liegezeiten (z.B. wenn das Hemd nach dem Bügeln in der Fabrik 10 Minuten abkühlen muss), Wartezeiten und Transportzeiten (von einer Arbeitsstation zur nächsten).

Aus den einzelnen Bestandteilen der Durchlaufzeit ergeben sich die Ansätze für eine Verringerung der Durchlaufzeiten (z.B. fallen Rüstzeiten weg, wenn im Beispiel dieselbe Hemdengröße nacheinander produziert wird).

Kurze Durchlaufzeiten sind aus mehreren Gründen vorteilhaft: zum einen können die Kunden bei Auftragsfertigung (wie im Hemdenbeispiel) schnell bedient werden und müssen keine langen Lieferzeiten in Kauf nehmen, zum anderen verringert sich die Kapitalbindung durch die Bestände. Zudem kann mit den vorhandenen Anlagen mehr produziert werden (da die Maschinen schneller frei werden). Die Durchlaufzeit ist deshalb eine der wichtigsten Produktionskennzahlen.

Der Begriff Durchlaufzeit wird nicht nur für die Fertigung verwendet, sondern auch für andere Prozesse und spiegelt die Schnelligkeit der Prozesse wider (z.B: Durchlaufzeit einer Reklamationsbearbeitung: wie lange dauert es, bis eine Reklamation bearbeitet wird? oder Durchlaufzeit einer Bestellung, einer Auftragsbearbeitung, eines Urlaubsantrags etc.).

Alternative Begriffe: Auftragsdurchlaufzeit, cycle time, Fertigungsdurchlaufzeit, lead time, throughput time (englisch).