Outsourcing

Outsourcing Definition

Outsourcing bedeutet, dass Leistungen, die bisher intern durch das Unternehmen erbracht wurden, extern an Dritte ausgelagert werden. I.d.R. werden keine Kernkompetenzen (bei einem Autobauer z.B. die Entwicklung eines neuen Automodells) ausgelagert, sondern eher unterstützende Unternehmensfunktionen wie die Logistik, die IT oder die Buchhaltung (teilweise auch nur projektbezogen).

Man unterscheidet:

  • Externes Outsourcing (Auslagerung): Prozesse werden an rechtlich selbständige, mit dem eigenen Unternehmen nicht verbundene "fremde" Unternehmen vollständig oder teilweise ausgelagert (z.B. die Logistik an einen Spediteur oder die IT an ein Rechenzentrum); was genau der externe Dienstleister zu tun und welche Pflichten dieser hat (z.B. 24-Stunden-Erreichbarkeit o.ä.), wird vertraglich festgelegt;
  • Internes Outsourcing (Ausgliederung): Unternehmensfunktionen werden an bestehende oder neu zu gründende Tochtergesellschaften des Unternehmens übertragen oder auch an (nicht rechtlich, sondern nur organisatorisch abgegrenzte) Profit Center. Hier hat das outsourcende Unternehmen direkten Einfluss, eine Tochtergesellschaft könnte z.B. die Logistik für den gesamten Konzern übernehmen.

Die Bandbreite von Outsourcing ist groß: von der Kantinenbewirtschaftung über Call-Center bis hin zum IT-Outsourcing einer Bank mit Tausenden von Stellen.

Gründe für und Vorteile des Outsourcing sind vielfältig:

  • der Outsourcing-Partner ist günstiger und/oder besser qualifiziert (ein Rechenzentrum ist z.B. auf IT-Leistungen spezialisiert, mit entsprechenden Economies of Scale bzw. Kostenvorteilen);
  • der Bedarf ist nicht dauerhaft gegeben, sondern nur zu bestimmten Zeiten oder anlass-/projektbezogen und das Unternehmen möchte dafür nicht ganzjährig Abteilungen mit Mitarbeitern vorhalten, sondern die Leistungen dann einkaufen, wenn Bedarf besteht;
  • die Komplexität des Unternehmens wird reduziert (um externe Bereiche muss das Management sich weniger kümmern);
  • liquiditätsschonend: es müssen keine großen eigenen Investitionen getätigt werden, sondern nur bezogene Leistungen bezahlt werden.

Nachteile und Risiken des Outsourcing sind u.a., dass

  • das Unternehmen Kontrolle verliert, wenn die Tätigkeiten nicht mehr "im Haus" durchgeführt werden;
  • keine eigene Kompetenz mehr in dem Bereich aufgebaut wird (was ggfs. zu einer Abhängigkeit vom Outsourcing-Partner führt);
  • Schnittstellen (mit ihren Problemen) geschaffen werden müssen (z.B. wie erfolgt die Übergabe der im Unternehmen vorhandenen Rechnungs- und Lieferungsdaten an den externen Logistikdienstleister?; wie werden Rückmeldungen der Kunden verarbeitet?)
  • ggfs. vertrauliche, geheime oder datenschutzrechtlich problematische Daten außer Haus gegeben werden;
  • eine abschließende Qualitätskontrolle nicht mehr ohne Weiteres möglich ist (liefert der Logistikdienstleister immer pünktlich und zuverlässig?).

Erfüllt das Outsourcing die Erwartungen nicht, wird es u.U. wieder rückgängig gemacht (Insourcing).

Alternative Begriffe: Outsourcen.