Stakeholder

Stakeholder Definition

Ein Stakeholder ist jemand, der an der Entwicklung eines Unternehmens ein Interesse bzw. Ansprüche gegenüber einem Unternehmen hat.

Stakeholder sind z. B.

  • die Eigentümer bzw. Anteilseigner,
  • die Gläubiger des Unternehmens (z. B. Banken),
  • das Management (Geschäftsführung, Vorstand),
  • die Arbeitnehmer bzw. der Betriebsrat,
  • Lieferanten und Kunden, aber auch
  • der Staat (z. B. das Finanzamt) und die Gesellschaft (Umweltschutz, Nachhaltigkeit).

Stakeholder kommt von at stake (auf dem Spiel stehen); jemand (holder) hat im weitesten Sinne einen Einsatz im Unternehmen, der auf dem Spiel steht: für die Eigentümer steht ihr Vermögen, für die Kreditgeber stehen die Darlehen, für die Arbeitnehmer stehen ihre Arbeitsplätze und für den Staat stehen Steuereinnahmen und Wirtschaftskraft auf dem Spiel.

Teilweise unterscheidet man interne Stakeholder (z. B. Management, Arbeitnehmer) und externe Stakeholder wie Banken und Lieferanten. Externe Stakeholder erhalten v. a. durch den Jahresabschluss Informationen über das Unternehmen.

Versucht ein Unternehmen, die teils unterschiedlichen Zielsetzungen und Interessen der Stakeholder "unter einen Hut zu bringen" bzw. angemessen und ausgewogen zu berücksichtigen, spricht man auch vom Stakeholder-Ansatz oder Stakeholdermanagement (während der Shareholder-Value-Ansatz auf die Interessen der Anteilseigner (Gewinnmaximierung, Rentabilität, Wertsteigerung etc.) fokussiert ist).

Dass diese Ausgewogenheit zwischen allen Gruppen nicht einfach zu erreichen ist, ist offensichtlich: Arbeitnehmer haben Interesse an sicheren Arbeitsplätzen und guten Löhnen, Manager und Eigentümer eher an hohen Gewinnen bzw. Wertsteigerungen des Unternehmens (die zumindest auf den ersten Blick durch geringe Kosten und damit auch geringe Personalkosten befördert werden – schlecht bezahlte Angestellte sind aber auf den zweiten Blick auch unzufriedener und unmotivierter).

Man kann aber generell festhalten: die Ansprüche der Gesellschaft an Unternehmen sind gestiegen: "Was tut Ihr Unternehmen in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit (bei der Produktion), Menschenrechte (bei den Lieferketten), Diversity Management und faire Bezahlung (in der Personalpolitik) ...?"

Fazit: Unternehmen bzw. deren Manager haben überwiegend erkannt, dass es langfristig nicht genügt, nur die Eigentümer (Shareholder) zufrieden zu stellen – auch andere Stakeholder haben berechtigte Ansprüche an das Unternehmen und diese müssen in den Zielen und Strategien des Unternehmens abgewogen und berücksichtigt werden.

Alternative Begriffe: Anspruchsgruppen eines Unternehmens.