Konsignationslager

Konsignationslager Definition

Ein Konsignationslager ist ein Lager, das ein Lieferant beim Kunden vor Ort unterhält.

Beispiel

Beispiel: Konsignationslager

Ein Zulieferer unterhält bei einem Autohersteller auf dessen Fabrikgelände ein Konsignationslager für Reparatur- und Instandhaltungsteile für Maschinen, Roboter usw.

Der Autohersteller entnimmt Teile, wenn er sie benötigt und meldet die Entnahmen zum Beispiel einmal täglich an den Lieferanten.

Bis zur Entnahme bleiben die Teile im Eigentum (und auch in der Bilanz) des Zulieferers, dieser finanziert die Lagerbestände vor und füllt die Lager bei Bedarf wieder auf.

Einsatz

Eingesetzt werden Konsignationslager unter anderem dann, wenn der Verbrauch schwankt bzw. nicht genau feststeht, was benötigt wird (wie zum Beispiel bei der obigen Instandhaltung, bei kurzfristigen Aufträgen oder bei individueller Variantenfertigung).

Vor- und Nachteile

Vorteile

Für den Kunden (im Beispiel der Autohersteller) hat ein Konsignationslager einige Vorteile:

  • die Versorgung mit benötigten Materialien und Teilen ist gesichert;
  • kurze Wege: Transportrisiken (Unfall, Stau, unbefahrbare Straßen oder Kanäle) entfallen oder wirken sich zumindest erst verzögert aus;
  • die Kapitalbildung ist gering: Geld muss nur für Teile ausgegeben werden, die direkt benötigt und entnommen werden, nicht für Lagerbestände;
  • der Lieferant ist für das Bestandsmanagement und die Qualitätssicherung verantwortlich; Arbeit und Risiken (Überalterung, Ablauf von Haltbarkeitsdauern, Lagerschäden etc.) verlagern sich auf ihn.

Nachteile / Aufwand

  • der Kunde bindet sich an den Lieferanten: Grundlage für Konsignationslager sind Verträge mit einer festgesetzten Laufzeit; der Kunde kann nicht schnell woanders günstiger einkaufen;
  • der Kunde muss dem Lieferanten die benötigten Daten (Entnahmen) liefern bzw. diesen an sein Lager- bzw. Warenwirtschaftssystem anschließen.