Linear Performance Pricing

Linear Performance Pricing Definition

Der Einkauf nutzt das von einer Unternehmensberatung in der 1990-er Jahren entwickelte Linear Performance Pricing mitunter, um z.B. zu beschaffende Produkte in Bezug auf die Leistung (Performance) und den Einkaufspreis (Princing) zu vergleichen.

Dazu wird in einem Diagramm bzw. Koordinatensystem (sogenannter "Wertegraph") auf der waagrechten x-Achse die Leistung, auf der senkrechten y-Achse der Preis abgetragen.

Ziel ist es, einzuschätzen, ob bei den einzelnen Produktanbietern der Preis durch die Leistung gerechtfertigt ist oder nicht.

Die Leistung wird dabei über Eigenschaften definiert, die der Kunde (hier: der Einkauf) als Leistungsausweis wahrnimmt. Das könnte z.B. bei einem Auto der Verbrauch oder die Motorleistung (in kW oder PS) sein, bei einem Internetanschluss die Geschwindigkeit bzw. Datenrate oder bei einem Elektroauto die Reichweite. Die jeweiligen Leistungseigenschaften der zu vergleichenden Produkte werden dann statistisch mit dem jeweiligen Preis in Bezug gesetzt und man sieht im Idealfall einen linearen Zusammenhang, dass mehr Leistung also auch entsprechend mehr kostet – bzw. bei welchen Produkten oder Lieferanten der Zusammenhang zwischen Preis und Leistung auseinander driftet.

Probleme der Methode: die Leistung wird bei vielen Produkten über mehrere Eigenschaften wahrgenommen, das Modell wird dadurch aufwändig bzw. man müsste die Leistungseigenschaften gewichten und zusammenführen (komplex und fehleranfällig). Außerdem ist der Zusammenhang nicht immer linear; während die ersten Leistungssteigerungen oft noch einfach und günstig zu erreichen sind, steigen die Kosten der Optimierung weiter hinten oft stark an, um z.B. die Reichweite nochmals um 5 km zu steigern oder die Spaltmaße einer Autotür nochmals um 0,1 mm zu reduzieren.