Patriarchalischer Führungsstil

Patriarchalischer Führungsstil Definition

Auch beim patriarchalischen Führungsstil bzw. matriarchalischen Führungsstil entscheidet der Vorgesetzte allein (wie beim autoritären Führungsstil), nimmt daneben aber eine fürsorgende Rolle für seine Mitarbeiter ein. Dafür fordert er Gehorsam, Disziplin und Loyalität ein.

Der Patriarch wird nicht eingestellt, er ist einfach da: meist, weil er Gründer und / oder Eigentümer des Unternehmens ist.

Der patriarchalische Führungsstil ist einer der sogenannten tradierenden Führungsstile (tradieren: überliefern, weitergeben, weiterführen) nach dem Soziologen Max Weber.

Am ehesten findet man diesen Führungsstil noch bei traditionsreichen Familienunternehmen, die von einem Mitglied der Eigentümerfamilie geführt werden; in großen internationalen Konzernen ganz sicher nicht (und man sollte wohl auf die Frage in einem Vorstellungsgespräch "Wie würden Sie Ihren Führungsstil charakterisieren?" nicht mit "Patriarchalisch" antworten).

Der patriarchalische Führungsstil hat auch seine Vorteile (schnelle Entscheidungen ohne große Abstimmung möglich; langfristig denkender "Patriarch", Fürsorgecharakter), gilt aber einfach als nicht mehr zeitgemäß, da die Mitarbeiter nicht ausreichend eingebunden werden und einsame Entscheidungen ohne Beratung bzw. ohne eine zweite Meinung einzuholen auch fehleranfällig sind.

Das besondere ist auch, dass es in einem Unternehmen nur einen Patriarchen, also nur eine Person mit diesem speziellen Führungsstil geben kann (höchstens noch wenige Patriarche und Matriarchinnen, z. B. ein Ehepaar, Geschwister, Vater und Tochter) – während andere Führungsstile in großen Unternehmen auf allen Hierarchieebenen verbreitet sind.

Fazit: der patriarchalische Führungsstil ist selten, er scheint aus der Zeit gefallen – aber in freier Wildbahn kann man ihn noch ab und zu antreffen: bei mittelständischen Familienunternehmen, Unternehmensgründern, Handwerksbetrieben, Restaurants ...

Alternative Begriffe: Patriarchalische Führung.