Shareholder Value

Shareholder Value Definition

Shareholder Value bedeutet wörtlich "Aktionärswert" (im Sinne von "Wert für den Aktionär").

Shareholder-Value-Ansatz

Dahinter steckt ein Konzept: der Shareholder-Value-Ansatz. Danach soll der langfristige Wert der Beteiligung des Aktionärs an dem Unternehmen bzw. der Aktiengesellschaft gesteigert werden. So belasten Investitionen in ein neues Produkt oder Geschäftsfeld eventuell zunächst den Jahresüberschuss für einige Jahren, steigern aber langfristig den Wert des Unternehmens durch die Schaffung zusätzlicher Erträge. Letztlich soll sich die Steigerung des Unternehmenswerts in einer Erhöhung des Börsenwertes widerspiegeln. Dies wird auch als wertorientierte Unternehmensführung bezeichnet.

Das passende finanzmathematische Modell dazu ist die Kapitalwert-Methode, mittels derer (vereinfacht gesagt) zukünftige Cashflows abgezinst werden (und nicht Gewinne).

Kritik

Der Shareholder-Value-Ansatz wird dafür kritisiert, dass er die Interessen der Aktionäre in den Vordergrund stellt, die anderen Stakeholder eines Unternehmens vernachlässigt bzw. benachteiligt (z. B. wenn die Cashflows durch Arbeitsplatzabbau oder Druck auf die Lieferantenpreise erhöht werden sollen) und somit keine ausgewogene Unternehmensführung darstellt.

Von einem steigenden Unternehmenswert bzw. einem wettbewerbsstarken Unternehmen können aber natürlich auch Arbeitnehmer, Lieferanten und Gläubiger profitieren.

Gegenstück: Stakeholder-Ansatz

Das Gegenstück zum Shareholder Value Ansatz ist der Stakeholder-Ansatz, der nicht einzig die Eigentümer / Aktionäre in den Mittelpunkt stellt, sondern auch die Interessen der anderen am Unternehmen berücksichtigt: Management, Arbeitnehmer, Gläubiger, Lieferanten, Staat und Gesellschaft.

Fazit

Plakativ könnte man sagen: steigt der Unternehmenswert / Aktienkurs und sind die Aktionäre glücklich, ist das Ziel nach dem Shareholder Value Ansatz erreicht.

Das ist für viele Unternehmen heute zu eindimensional und sie berücksichtigen auch andere Interessen in ihren Zielen und Strategien.

Der Shareholder Value hat aber bewusst gemacht, dass der mittels Kapitalwertmethode berechnete Unternehmenswert eine zentrale Größe der Erfolgsausrichtung und -messung ist – und buchhalterische Gewinne oder Renditekennzahlen dies nicht adäquat abbilden.