Währungsreserven

Währungsreserven Definition

Zentralbanken wie beispielsweise die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Schweizerische Nationalbank (SNB) halten üblicherweise Währungsreserven, das heißt Finanzvermögen in ausländischer Währung (zum Beispiel Japanische Yen oder US-Dollar-Staatsanleihen); auch die Goldreserven zählen dazu.

In der Regel werden auch Reservepositionen im Internationalen Währungsfonds IWF (eine Art jederzeit und ohne Begründung abrufbare Kreditlinie beim IWF, mit denen IWF-Mitgliedsländer Zahlungsbilanzdefizite finanzieren können) und sogenannte Sonderziehungsrechte (Rechte auf Umtausch der eigenen Währung gegen eine Reservewährung; nutzbar vor allem, wenn die eigenen, eigentlichen Währungsreserven zur Neige gehen) einbezogen.

Beispiel

Die Währungsreserven eines Euro-Landes könnten beispielhaft in US-\$ bemessen so aussehen:

Währungsreserven = 100 Mio. US-\$-Devisen + Goldreserven im Wert von 50 Mio. US-\$ + Reservepositionen im IWF im Wert von 30 Mio. US-\$ + Sonderziehungsrechte im Wert von 20 Mio. US-\$ = 200 Mio. US-\$.

Zwecke

Mit anderen Worten: die Zentralbanken halten Werte vor, mit denen sie – unabhängig vom Wert der heimischen Währung – international agieren können.

Die Fremdwährungsreserven ermöglichen es der Zentralbank vor allem, einen (extremen) Währungsverfall einzudämmen, indem sie die Devisen verwendet, um die heimische Währung (etwa den Schweizer Franken) zu kaufen (Nachfrage nach Schweizer Franken steigt, dadurch auch der Preis / Kurs).

Aufgrund der Größe des Devisenmarkts sind für derartige Interventionen gewaltige Beträge notwendig; die Zentralbanken halten deshalb oft mehrstellige Milliarden- oder gar Billionenbeträge (zum Beispiel China).

Zum anderen können damit wichtige Importe abgesichert werden, etwa im Falle von Ländern, die unter einer Hyperinflation und einer damit nahezu wertlosen Landeswährung leiden; diese können Rohöl oder Lebensmittel dann mit ihren US-Dollar- oder Goldreserven bezahlen.

Alternative Begriffe: Devisenreserven.