Sale-and-lease-back

Definition Sale-and-lease-back

Bei einem Sale-and-lease-back-Verfahren (wörtlich: verkaufen und zurückleasen) verkauft ein Unternehmen ihm gehörende Vermögenswerte des Anlagevermögens (z. B. das Bürogebäude, Flugzeuge oder Maschinen) an eine Leasinggesellschaft und least diese anschließend zurück.

Durch den Verkaufserlös wird zunächst Kapital bzw. Liquidität freigesetzt. In der Folgezeit belasten allerdings die nunmehr zu zahlenden Leasingraten die Liquidität.

Sale and lease back ist eine Finanzierungsmöglichkeit und eine Maßnahme der Liquiditätssicherung in einer Unternehmenskrise.

Alternative Begriffe: Sale and Leaseback, Sale & Lease Back, Sale Lease Back.

Beispiel Sale-and-lease-back

Beispiel: Auswirkungen Sale-and-lease-back Verfahren

Ein Unternehmen verkauft sein Bürogebäude, das zum 31. Dezember 01 mit einem Buchwert von 2 Mio. Euro in der Bilanz stand, am 1. Januar 02 an eine Leasinggesellschaft zum aktuellen Marktpreis von 3 Mio. Euro.

Zum einen erzielt das Unternehmen in dem Fall einen Buchgewinn bzw. Ertrag in Höhe von 1 Mio. Euro.

Auf den aus der Transaktion erzielten Gewinn in Höhe von 1 Mio. Euro sind i. d. R. Ertragsteuern zu leisten.

Zum anderen

  • erhöht sich die Liquidität um 3 Mio. Euro (abzüglich der zu zahlenden Ertragsteuern);
  • sinkt das Anlagevermögen um 2 Mio. Euro;
  • werden die erhaltenen 3 Mio. Euro (abzüglich der zu zahlenden Ertragsteuern) z. B. für die Schuldentilgung verwendet, sinkt die Bilanzsumme und die Eigenkapitalquote steigt.

In der Folgezeit belasten allerdings die zu zahlenden Leasingraten die Liquidität des Unternehmens — während bisher Abschreibungen gebucht wurden, die zwar als Aufwand wie die Leasingraten den Gewinn gemindert, jedoch nicht die Liquidität belastet haben.

Zudem sinkt die Flexibilität des Unternehmens: es muss jetzt einen i. d. R. langfristigen Leasingvertrag z. B. über 20 Jahre erfüllen, unabhängig davon, ob es die geleasten Sachen überhaupt so langfristig brauchen kann (falls die Geschäfte zurückgehen; im Extremfall hat das Unternehmen leerstehende Räume zu bezahlen).

Außerdem stehen die verkauften Immobilien nicht mehr als Sicherheiten für Kredite zur Verfügung.

Sale and lease back wird v. a. auch in Unternehmenskrisen eingesetzt, um sich kurzfristig Luft – sprich Liquidität – zu verschaffen und eine Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden (das Unternehmen muss dann nach bewältigter Krise so stark sein, dass es die erhöhten Leasingkosten und Geldabflüsse leisten kann).