Differenzierungsstrategie

Differenzierungsstrategie Definition

Die Differenzierungsstrategie ist eine der möglichen Wettbewerbsstrategien (neben der Kostenführerschafts- und der Nischenstrategie).

Das Ziel der Strategie ist es, sich mit den eigenen Produkten oder Dienstleistungen von der Konkurrenz so abzuheben, dass das Unternehmen von den Kunden als besonders oder im besten Fall einzigartig wahrgenommen wird. Das kann erreicht werden durch eine besonders hohe Qualität, gutes Design, eine einzigartige bzw. innovative Technologie, ein starkes Image / Prestige ("Nobelmarke"), zuverlässigen Service, individuelle Anpassung / Ausstattung etc.

Das Schaffen dieser Wettbewerbsvorteile führt zu höheren Kosten, die aber über höhere Verkaufspreise ("Premiumpreise") kompensiert werden können.

Die Differenzierungsstrategie ist eng mit dem Begriff "Premiumhersteller/-marke" verbunden und wird in nahezu allen Branchen angewandt, z.B. Luxusuhren, Oberklasseautos, Mode, Smartphones, Reiseveranstalter, Hotels, Haushaltsgeräte etc.

Ein Nachteil der Differenzierungsstrategie ist, dass oft nur ein kleinerer Teil des Marktes erobert werden kann, da viele Kunden die höheren Preise nicht zahlen können oder wollen (rechtfertigt der größere Kundennutzen den teils viel höheren Preis?); zudem muss das Qualitätsversprechen auch tatsächlich eingelöst werden, Qualitätsmängel würden die Strategie schnell zunichte machen.

Die Differenzierungsstrategie kann v.a. in schlechten Zeiten, in denen die Menschen weniger verdienen und ausgeben können (Abschwung, Rezession), problematisch sein, weil sich die Kunden günstigeren Anbietern zuwenden.

Andererseits laufen manche der mit der Differenzierungsstrategie angegangenen Märkte für z.B. Mode, Limousinen oder Wein mitunter auch in Krisenzeiten gut, da die Kunden hier oft über mehrere Einkommensquellen und Rücklagen verfügen (etwas überspitzt: ein Millionär muss sich nicht einschränken, nur weil die Dividenden mal geringer ausfallen).