Kostenremanenz

Kostenremanenz Definition

Kostenremanenz könnte man mit „Die Kosten bleiben“ umschreiben.

Dahinter steckt folgendes Phänomen bzw. Problem für Unternehmen:

Steigen Produktion, Beschäftigung und Umsatz in einem Unternehmen, nehmen neben variablen Kosten wie Materialaufwand auch fixe Kosten zu: zusätzliche Gehaltsempfänger werden eingestellt, neue Maschinen gekauft, eine neue Fabrik gebaut und so weiter.

Sinkt die Produktion / Beschäftigung in einem Unternehmen später wieder (zum Beispiel wegen eines Konjunktureinbruchs), fallen die Kosten in der Regel nicht in gleicher Weise bzw. nur zeitlich verzögert.

Das kann Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen (so wie bestehende Kosten eine Person bei sinkenden Einnahmen / Nettogehältern privat auch belasten und überfordern können).

Alternative Begriffe: Remanente Kosten.

Ursachen

Gründe für Kostenremanenz:

  • Maschinen können zwar einfach gekauft, aber nur schwer bzw. mit hohen Abschlägen wieder verkauft werden (gebraucht, Spezialmaschinen …);
  • Mitarbeiter sollen (und können) nicht mal schnell wieder ausgestellt / entlassen werden (man braucht sie nach der Schwächephase bzw. Rezession auch wieder);
  • Ganze Fabriken können nicht so einfach geschlossen werden (mit hohen Verlusten verbunden: Sozialplan, Abfindungen, Abriss, Vertragsauflösungen, außerplanmäßige Abschreibungen und so weiter).

Wäre ein Umsatzrückgang aber von Dauer (zum Beispiel Strukturwandel statt Konjunktureinbruch), könnten und müssten die Kosten abgebaut werden.

Fazit

Kostenremanenz bezeichnet das Kostenverhalten und Problem, dass die Kosten (zumindest eine Zeit lang) bleiben, auch wenn die Erlöse gehen / weniger werden.

Die Kosten atmen also nicht mit, wie es für Unternehmen wünschenswert wäre, sondern sind oft starr.

Unternehmen können dies zumindest teilweise aushebeln:

  • durch Zeitarbeitsverträge,
  • Maschinenleasing statt Kauf,
  • vertragliche Sicherung zusätzlicher Kapazitäten (zum Beispiel Auftragsfertiger) statt eigene zusätzliche Fabriken.