Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis

Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis Definition

Das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis ist eine Kennzahl zur Einschätzung von Aktien.

Es setzt das Kurs-Gewinn-Verhältnis ins Verhältnis zum (erwarteten) Wachstum des Gewinns.

Oft wird alternativ der englische Begriff PEG Ratio (Price-Earnings-to-Growth-Ratio) verwendet.

Beispiel

Beispiel: Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis berechnen

Wir greifen das Beispiel zum Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf:

Der Börsenkurs einer Aktie betrage 100 €.

Der Gewinn des Unternehmens betrage 100 Mio. € und die Anzahl der Aktien 5 Mio.; das heißt, der Gewinn je Aktie ist 100 Mio. € / 5 Mio. = 20 €.

Teilt man den Kurs von 100 € durch den Gewinn je Aktie von 20 €, beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis 5.

Wird mit einer jährlichen Gewinnsteigerung von 10 % gerechnet (was viel ist), ergeben sich Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis bzw. PEG Ratio dadurch, dass man das KGV durch die Wachstumsrate in % teilt:

PEG Ratio = KGV / Wachstumsrate = 5 / 10 = 0,5.

Man teilt also das KGV durch die Prozentzahl der Wachstumsrate und somit 5 / 10. Mathematisch ist das unsauber, da 10 % eigentlich 0,1 entspricht. Aber so wird es gerechnet.

Wäre die Wachstumsrate (noch) höher, zum Beispiel 20 %, wäre die PEG-Ratio bei unverändertem KGV = 5 / 20 = 0,25.

Wäre das KGV 10 (damit wäre die Aktie teurer, man muss für sie das 10-fache des Gewinns bezahlen), wäre die PEG-Ratio bei unveränderter Wachstumsrate = 10 / 10 = 1.

Interpretation

Kleine PEG-Ratios unter 1 oder PEG-Ratios, die unter dem Branchenschnitt liegen, werden oft als Indiz für eine mögliche Unterbewertung der Aktie genommen.

Die Wachstumsraten sind aber nur geschätzt und damit nicht verlässlich.

Zu hinterfragen ist auch, ob das erwartete Wachstum nachhaltig ist oder nur das „Auf“ in einem zyklischen „Auf und Ab“; oder ob es nur so hoch ausfällt, weil es im Jahr davor einen Einbruch gab, der nur aufgeholt wird.

Zudem kann das Unternehmen noch ganz andere Probleme haben, die einen (vermeintlich zu) niedrigen Börsenwert begründen können.

Fazit

Das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis erweitert die Idee des traditionellen KGV um die für die Bewertung eines Unternehmens wichtigen Wachstumsaussichten (beim KGV können zwei Unternehmen denselben Wert aufweisen, wobei eines stagnieren und ein anderes stark wachsen könnte).

Während aber der eine Teil – das KGV – gemessen werden kann (letzter Gewinn, Aktienkurs), muss hier der andere sehr wichtige Teil geschätzt werden.