Controlling
Controlling Definition
Controlling umfasst die vier Controlling-Funktionen 1) Planung, 2) Steuerung, 3) Kontrolle und 4) Informationsversorgung eines Unternehmens bzw. Konzerns.
Das Controlling wird in der Regel durch eine eigene Controllingabteilung (bei kleinen Unternehmen eventuell nur durch eine Einzelperson als "Controller") oder mit Hilfe externer Dienstleister (zum Beispiel Steuerberater) vorgenommen.
Alternative Begriffe: Unternehmenscontrolling.
Controlling-Funktionen
Planung
Die Planung besteht auf übergeordneter Ebene in der Festlegung der strategischen Unternehmensziele ("jährliches Umsatzwachstum von 5 %") mit daraus abgeleiteter Budgetierung bzw. Vorgabe von Soll-Werten ("Planumsatz im nächsten Geschäftsjahr: 180 Mio. €").
Steuerung
Die Steuerung betrifft unter anderem die Vorgabe der mittel- bis langfristigen Ausrichtung des Unternehmens und die Vorbereitung von Entscheidungen sowie die Einleitung von Maßnahmen.
Kontrolle
Die Kontrolle beinhaltet vor allem den Soll-Ist-Vergleich und entsprechende Abweichungsanalysen (Abweichung von Soll- und Istumsatz mit Erklärungen / Ursachen für die Abweichungen).
Bildhafte Vorstellung – Controlling-Regelkreis
Wenn man sich die abstrakten Begriffe Planung, Steuerung, Kontrolle und Information bildhaft vorstellen möchte:
Der LKW eines Unternehmens soll eine Ladung von Hamburg nach München fahren. Dafür werden eine bestimmte Zeit (Termineinhaltung) und die Kosten (Fahrerlohn, Treibstoff und so weiter) geplant (Planung).
Während der LKW fährt, erfolgt eine laufende Kontrolle: wie ist die Zeit, wie ist der Treibstoffverbrauch? (Kontrolle).
Die Abweichungen von der Planung werden analysiert und es werden gegebenenfalls Gegensteuerungsmaßnahmen vorgeschlagen: schneller fahren, um den Termin einzuhalten; gleichmäßiger fahren, um Treibstoff / Kosten zu sparen (Steuerung).
Das Controlling sorgt für die notwendigen Informationen und Instrumente: Uhr, Tachometer, Treibstoffverbrauchsanzeige, Kosten (Zeitlohn, Treibstoffkosten pro Liter) (Information).
Das wird auch als Controlling-Regelkreis bezeichnet (Steuerung führt zu Änderungen im System, das führt zu neuen Informationen, neuen Kontrollen und so weiter; der Prozess hat nicht Anfang und Ende, sondern ist ein Kreis).
Im Unternehmen sind die Instrumente andere als im LKW: Budgetierung, Kostenrechnung, Investitionsrechnungen, Kennzahlen(systeme), Reporting.
Am Steuer sitzt übrigens – um im Bild zu bleiben – nicht der Controller, sondern der Manager: er entscheidet auf Basis der Informationen, die ihm der Controller verfügbar macht. Ohne diese Informationen müsste der Manager seine Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen.
Strategisches vs. operatives Controlling
Das strategische Controlling befasst sich mit mittel- bis langfristigen Fragen, ist also auf die Zukunft und damit auf die Sicherung der dauerhaften Unternehmensexistenz ausgerichtet, zum Beispiel bei einem Autohersteller: Gibt es in 5 Jahren einen nennenswerten Markt für Elektroautos, geht der Trend eher zu Limousinen, Kombis oder SUVs?
Das operative Controlling hingegen überwacht, "ob der Laden läuft", zum Beispiel: Wie entwickeln sich die Deckungsbeiträge oder Gewinnmargen im laufenden Jahre, stimmen die Absatzzahlen mit den Prognosen überein?