Degressive Kosten

Definition Degressive Kosten

Degressive Kosten bezeichnen einen Kostenverlauf, bei dem die Kosten (Gesamtkosten) sich im Verhältnis zur Änderung der produzierten Stückzahl in einem geringeren Maße erhöhen.

D. h.: erhöht sich die Stückzahl um 10 %, steigen die Kosten um weniger als 10 %.

Alternative Begriffe: Degressiver Kostenverlauf, unterproportionale Kosten.

Beispiel Degressive Kosten

Beispiel für degressive Kosten

Betragen die Kosten bei 1.000 produzierten Autos 10 Mio. Euro und erhöhen sich die Kosten bei 1.100 produzierten Autos (d. h. bei einer Erhöhung der Produktionsmenge um 10 %) lediglich unterproportional auf 10,5 Mio. Euro (d. h., die Kosten erhöhen sich nur um 5 %), handelt es sich um einen degressiven Kostenverlauf.

Ursache für einen degressiven Kostenverlauf ist insbesondere die Fixkostendegression.

An einem stark vereinfachten Beispiel:

Angenommen, ein Auto hat nur zwei Kostenbestandteile: 1) variable Materialkosten in Höhe von 5.000 Euro je Auto und 2) anteilige Fixkosten für die Miete der Produktionshalle. Diese kostet monatlich 5 Mio. Euro Miete, bei 1.000 Autos sind das 5.000 Euro pro Auto. Die Kosten pro Auto sind in Summe 10.000 Euro.

Werden nun 10 % = 100 mehr Autos produziert, kosten diese auch jeweils 5.000 Euro Material pro Stück; in Summe für 1.100 Autos sind das 1.100 × 5.000 Euro = 5,5 Mio. Euro.

Die Kosten für die Fabrikmiete sind aber fix und bleiben bei 5 Mio. Euro (pro Auto sind das bei 1.100 Autos nur noch rund 4.545 Euro).

In Summe steigen die Kosten nur um 5 % von 10 Mio. Euro auf 10,5 Mio. Euro und damit degressiv.

Zudem können sich auch die variablen Kosten verringern, v. a. wenn bei größeren Mengen die Einkaufspreise günstiger verhandelt werden können (wenn im obigen Beispiel die Materialkosten pro Auto z. B. aufgrund der auf 1.100 Stück erhöhten Einkaufsmenge um 5 % auf 4.750 Euro je Auto gedrückt werden können).

Degressive Kosten sind normal und ein Grund, warum viele Unternehmen nach Größe (hohe Stückzahlen) streben.