Progressive Kosten

Definition Progressive Kosten

Progressive Kosten (progressiv: zunehmend, sich steigernd) bezeichnen einen Kostenverlauf, bei dem die Kosten (Gesamtkosten) sich im Verhältnis zur Änderung der produzierten Stückzahl stärker erhöhen.

D.h.: erhöht sich die Stückzahl um 10 %, steigen die Kosten um mehr als 10 %.

Alternative Begriffe: Progressiver Kostenverlauf, überproportionale Kosten.

Beispiel Progressive Kosten

Beispiel: Ursachen und Verlauf progressiver Kosten

Progressiver Kostenverlauf

Betragen die Kosten bei 1.000 produzierten Autos 10 Mio. € und erhöhen sich die Kosten bei 1.100 produzierten Autos überproportional auf 11,5 Mio. €, handelt es sich um einen progressiven Kostenverlauf.

Die Stückzahl steigt um 10 %, die Kosten steigen in Summe um 15 %.

Die Kosten pro Auto sind zunächst 10.000 € (10.000.000 € / 1.000 Stück) und erhöhen sich auf gerundet 10.455 € (11.500.000 € / 1.100 Stück).

Ursachen progressiver Kosten

Ursache für einen progressiven Kostenverlauf könnten z.B. zu leistende Überstundenzuschläge sein, da nunmehr zusätzlich in Nachtschichten oder am Wochenende produziert werden muss. Durch die Überstundenzuschläge erhöhen sich die Arbeitskosten.

Mathematisch wäre eine progressive Kostenfunktion z.B. eine quadratische Funktion wie K(x) = x2.

Dabei ist x die Stückzahl, es gibt nur variable Kosten, keine Fixkosten.

K(1) = 12 = 1 € (bei einem produzierten Stück kostet ein Stück 1 €)

Eine Verdopplung der Menge von 1 auf 2 führt zu einer Vervierfachung der Kosten von 1 € auf 4 €:

K(2) = 22 = 4 € (bei zwei produzierten Stück kostet ein Stück 2 €)

Eine Verdreifachung der Menge (von der ursprünglichen Stückzahl von 1 aus betrachtet) führt zu neunfachen Kosten:

K(3) = 32 = 9 € (bei drei produzierten Stück kostet ein Stück 3 €)

usw.

Ein progressiver Kostenverlauf ist eher ungewöhnlich: üblicherweise sinken die Kosten mit steigender Stückzahl (dann degressive Kosten genannt), da sich die Fixkosten auf mehr Einheiten verteilen und auch die variablen Kosten eher mit steigender Menge sinken, da man bei größeren Abnahmemengen z.B. bessere Einkaufspreise für Reifen, Getriebe etc. verhandeln kann.