Leveraged Buyout

Leveraged Buyout Definition

Ein Leveraged Buyout (kurz: LBO) bezeichnet die Übernahme eines Unternehmens, bei der ein Großteil des Kaufpreises fremdfinanziert wird (und anschließend dem gekauften Unternehmen gegebenenfalls als Schulden aufgebürdet wird).

Ein kleinerer Anteil Eigenkapital (zum Beispiel 20 %) von beispielsweise einem Private-Equity-Fonds oder Venture-Capital-Fonds erhält durch einen größeren Fremdkapitalanteil (zum Beispiel 80 %, Bankdarlehen oder Anleihen) einen "Hebeleffekt" auf die Rendite (den sogenannte Leverage-Effekt).

Die Schulden sollen aus den Cashflows des Unternehmens, also aus den vom Unternehmen erwirtschafteten Geldern, getilgt werden.

Alternative Begriffe: Fremdfinanzierte Übernahme, LBO-Finanzierung, Leverage Buyout.

Beispiel

Beispiel: Leveraged Buyout

Die Vorgehensweise kann man am Beispiel des Erwerbs eines Mietshauses sehen (wobei man sich das Mietshaus als Unternehmen vorstellen muss):

Ein Mietshaus wirft jährliche Netto-Mieteinnahmen in Höhe von 100.000 € ab.

Ein Investor kauft nun das Mietshaus dem Eigentümer für 1.000.000 € ab.

Der Investor – zum Beispiel ein Private-Equity-Fonds – hat 200.000 € Eigenkapital, die restlichen 800.000 € nimmt er als Bankkredit mit 4 % Zinsen auf; das gekaufte Mietshaus wird als Sicherheit gestellt.

Nun werden aus den jährlich 100.000 € Mieteinnahmen die 32.000 € Zinsen (4 % von 800.000 €) bezahlt und es bleiben 68.000 € "Gewinn vor Steuern" übrig, nach einem angenommenen Steuersatz von 30 % wären das 47.600 € "Gewinn nach Steuern".

Auf das eingesetzte Eigenkapital von 200.000 € wäre das eine Eigenkapitalrendite von 23,8 % (47.600 € / 200.000 € = 0,238).

Der Leverage-Effekt entfaltet hier seine Wirkung; ohne Fremdkapital wäre die Rendite 70.000 € (100.000 € Mieteinnahmen abzüglich 30 % Steuern) in Relation zu 1.000.000 € Eigenkapital, ergibt 7 %.

Mit einem Teil der Einnahmen könnte der Bankkredit über die Jahre auch getilgt werden.

Risiken des LBO

Natürlich wären noch die Risiken zu betrachten:

  • die Unternehmensgewinne (im Beispiel Mietüberschüsse) sind unsicher (vielleicht müssen die Mieten in einer Rezession gesenkt werden, Mieter zahlen nicht, es fallen teure Instandhaltungen an);
  • schlimmstenfalls reichen die Einnahmen nicht aus, um die Zinsen (und die Tilgung) zu leisten und es droht die Insolvenz.

Generell steigen mit höherer Verschuldung die Risiken an, siehe Fremdkapitalquote (diese Kennzahl misst den Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital).