Außenfinanzierung

Außenfinanzierung Definition

Bei der Unternehmensfinanzierung unterscheidet man nach der Herkunft der Finanzmittel bzw. des Kapitals zwischen Innenfinanzierung (auch als Selbstfinanzierung bezeichnet) und Außenfinanzierung.

Bei der Außenfinanzierung werden finanzielle Mittel aus unternehmensexternen Quellen zugeführt. Das heißt, es fließt Geld von außen in das Unternehmen, welches nicht aus den Umsätzen des Unternehmens stammt.

Beispiele für Außenfinanzierung sind die Ausgabe von Aktien (Beteiligungsfinanzierung), Bankdarlehen oder Lieferantenkredite. In der Übersicht weiter unten sind circa 20 Möglichkeiten aufgezählt.

Nicht jedes Unternehmen kann dabei jede Form der Außenfinanzierung nutzen: manche sind abhängig von der Rechtsform, der Unternehmensgröße oder der Bonität (Kreditwürdigkeit) des Unternehmens.

Alternative Begriffe: Exogene Finanzierung, externe Finanzierung.

Arten der Außenfinanzierung

Die Außenfinanzierung kann erfolgen als

Auch Sonderformen der Finanzierung wie etwa Leasing stellen eine Form der Außenfinanzierung dar.

Beispiele

Die Grundidee der Außenfinanzierung an zwei kurzen Beispielen gezeigt:

Beispiel 1: Außenfinanzierung durch Fremdfinanzierung (Kredit)

Eine GmbH benötigt einen neuen LKW für 100.000 €.

Das Unternehmen kann dafür einen Kredit aufnehmen – das ist eine Außenfinanzierung, da von außerhalb des Unternehmens (Bank) dem Unternehmen Geld zugeführt wird.

Beispiel 2: Außenfinanzierung durch Eigenfinanzierung (Kapitalerhöhung)

Alternativ könnte die GmbH auch eine Kapitalerhöhung durchführen, die ihr 100.000 € Geldzufluss beschert.

Das Geld käme dann von (alten oder neuen) Eigentümern, es wäre ebenfalls eine Außenfinanzierung, da das Geld von außerhalb des Unternehmens (Eigentümer) zugeführt wird (den Eigentümern gehört zwar das Unternehmen – sie sind aber nicht das Unternehmen; das Geld kommt von ihren Bankkonten auf das Bankkonto des Unternehmens).

Merkmale der Außenfinanzierung

Die Merkmale einer Außenfinanzierung sind vor allem:

  • es folgen in der Regel Zins-, Tilgungs- oder Dividendenzahlungen, die die Liquidität des Unternehmens belasten;
  • es entstehen Kapitalbeschaffungskosten (etwa Kosten einer Kapitalerhöhung);
  • bei Eigenfinanzierung entsteht in der Regel langfristig zur Verfügung stehendes Kapital (Eigenkapital), die Kreditwürdigkeit bzw. Bonität steigt und es ergeben sich Änderungen der Stimm- bzw. Machtverhältnisse im Unternehmen.

Außenfinanzierung in der Bilanz

Die Außenfinanzierung findet sich in der Bilanzgliederung nach § 266 Abs. 3 HGB insbesondere in folgenden Bilanzposten:

  • A. Eigenkapital
    • A.I. Gezeichnetes Kapital
    • A.II. Kapitalrücklage
  • C. Verbindlichkeiten
    • C.1 Anleihen (inkl. Wandelanleihen)
    • C.2 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
    • C.3 erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen (Kundenkredit)
    • C.4 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Lieferantenkredit).

Überblick: Formen der Außenfinanzierung