Pionierstrategie

Pionierstrategie Definition

Die Pionierstrategie ist eine zeitliche Markteintrittsstrategie: das Unternehmen bringt zuerst (vor allen anderen) ein neuartiges Produkt, eine neue Dienstleistung oder ein innovatives Geschäftsmodell auf den Markt (z.B. ein Smartphone oder ein Online-Kaufhaus).

Bestenfalls kann es dadurch die rentabelsten Marktsegmente "abernten" (z.B. Kunden, die bereit sind, mehrere Hundert Euro für ein Smartphone auszugeben), Markteintrittsbarrieren schaffen (durch Patente, vertragliche Bindungen, eine vertrauensvoll aufgebaute Kundenbeziehung oder die Wahrnehmung bei den Kunden als Innovationsführer und "Original") und eventuell (technische) Standards setzen.

Mit dieser Strategie sind aber auch Risiken verbunden: vielleicht ist der Markt noch gar nicht bereit oder nicht so groß wie erwartet, vielleicht sind die Kundenwünsche ganz andere oder das Produkt ist noch nicht ausgereift.

Beispiel

Sagen wir, ein Pionierunternehmen hat das Elektroauto mit einer gewissen Reichweite – erfunden ist das falsche Wort – als erstes marktfähig entwickelt.

Der Pionier hat hier mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen: die erstmalige Entwicklung war teuer, die Zulieferer mussten sich anschließen, es gibt kaum Ladestationen, die Kunden müssen erst noch von Elektroautos überzeugt werden, die Autoverkäufer müssen auf Elektroautos geschult werden, vielleicht erweist sich die Technologie als falsch (und Wasserstoff gehört die Zukunft) usw.

Ein Pionier braucht also häufig Mut und einen langen Atem.

Es handelt sich dabei zum einen um eine strategische Entscheidung, zum anderen ist eine Pionierstrategie aber oft auch unausweichlich (wenn man etwas erfunden hat, wird man nicht warten, bis andere dies auch erfunden haben und damit auf den Markt kommen, sondern die Gelegenheit nutzen).

Das Gegenstück zur Pionierstrategie ist die Folgerstrategie.

Alternative Begriffe: First-Mover-Strategie, Pionier-Strategie.