Ziele der Beschaffung

Ziele der Beschaffung Definition

Ziele der Beschaffung können sein (je nach Unternehmen unterschiedlich gewichtet):

  • niedrige Einkaufs-/Materialkosten: in den meisten Unternehmen sind abhängig von der jeweiligen Fertigungstiefe die Einkaufskosten für Material – neben den Personalkosten – der größte Kostenblock; Einsparungen haben deshalb einen großen Hebel auf den Gewinn;
  • pünktliche und unterbrechungsfreie Versorgung der Produktion mit Rohstoffen, Teilen usw. sicherstellen (Beschaffungsrisiko senken);
  • Qualität der eingekauften Materialien gewährleisten;
  • soziale, ethische, gesellschaftliche Kriterien achten (bei wem kauft man ein und bei wem nicht; Nachhaltigkeit).

Weitere Ziele der Beschaffung können der frühe Zugang zu neuen Technologien sein (durch die Zusammenarbeit mit innovativen Lieferanten) oder eine Vermeidung bzw. Verringerung von Abhängigkeiten (von einem einzigen Rohstoffland oder einem einzigen Lieferanten).

Zwischen den Beschaffungszielen bestehen – wie immer bei Zielen – Zielkonflikte, z. B. zwischen (bester) Qualität und (günstigsten) Kosten oder zwischen pünktlicher, risikoarmer, ethischer und nachhaltiger Versorgung und Kosten.

Ein Einkauf in der eigenen Region hat zum einen kurze Transport- und Kommunikationswege (dadurch weniger Risiko), zum anderen ist gewährleistet, dass die gesetzlichen Mindeststandards (Umweltschutz, Arbeitsschutz usw.) eingehalten werden.

Dafür ist der Einkauf in einem Hochlohnland wie Deutschland i. d. R. teurer als in einem fernen, unbekannten Land, in dem ggf. Ausbeutung der Arbeiter, schlechte Gesundheitszustände usw. vorherrschen.

Das Unternehmen muss entsprechend zwischen den Zielen abwägen. So ist eine unterbrechungsfreie Versorgung oft wichtiger als die günstigsten Kosten, da sonst die Produktion steht und daraus sehr hohe Folgekosten entstehen können.

Alternative Begriffe: Beschaffungsziele.