Beschaffung

Beschaffung Definition

Unternehmen müssen Rohstoffe, Teile, Maschinen, Computer und so weiter beschaffen und Dienstleistungen (Wartung, Werbung) beauftragen.

Die Unternehmensprozesse dahinter – und auch die zuständigen Abteilungen – nennt man Beschaffung oder Einkauf.

Beschaffung setzt aber schon vor dem eigentlichen Einkauf an, zum Beispiel bereits bei der Produktentwicklung (Was kosten die Teile?) und bei der Lieferantenauswahl (Ist der Lieferant verlässlich?) und ist nach der Lieferung der bestellten Güter noch nicht zu Ende (Wareneingangskontrolle, Reklamationen, Lieferantenbewertung).

Alternative Begriffe: Beschaffungsfunktion, Beschaffungsmanagement, Beschaffungsprozess, Beschaffungswesen, Beschaffungswirtschaft, Procurement, Purchasing.

Strategische und operative Beschaffung

Beschaffung ist

  • strategisch: langfristig, gibt den Rahmen vor, zum Beispiel Beschaffungsmarktforschung, Beschaffungsstrategien, Make-or-Buy-Entscheidungen, Beziehungspflege zu Lieferanten / Lieferantenmanagement;
  • operativ: Bedarfsermittlung, Angebote einholen, Aufträge vergeben, bestellen, Wareneingang abwickeln, reklamieren ...

Beschaffung ist nicht einfach: Lieferanten fallen aus, Rohstoffe werden knapp, Naturkatastrophen und Streiks legen Lieferketten lahm, ethische Standards müssen überwacht werden.

Wirtschaftliche Bedeutung der Beschaffung

Die Bedeutung der Beschaffung war nie klein, hat aber noch durch geringe Fertigungstiefen, Globalisierung und Outsourcing zugenommen; Materialkosten und bezogene Leistungen machen oft mehr als 50 % der Produktkosten aus.

Die Beschaffung hat einen hohen Hebel auf den Gewinn.

Angenommen, ein Autobauer hat 100 Umsatz und dabei 50 % Materialkosten (das heißt 50), 30 % Personalkosten (30) und 10 % Sonstige Kosten (10); dann ist der Vorsteuergewinn 100 - 50 - 30 - 10 = 10.

Können die Materialkosten um 5 %, das heißt von 50 um 2,5 auf 47,5 gesenkt werden, erhöht sich der Vorsteuergewinn um 25 % auf 12,5.