Book-to-Bill-Ratio

Book-to-Bill-Ratio Definition

Die Kennzahl Book-to-Bill-Ratio gibt das Verhältnis von Auftragseingängen (Book: Auftragsbuch) zu Umsätzen (Bill: Rechnung) für einen bestimmten Zeitraum (z. B. ein Quartal) an.

Beispiel

Ein Unternehmen hat im 1. Quartal eines Jahres 100 Mio. € Umsatz gemacht. In demselben Zeitraum hat es Auftragseingänge in Höhe von 120 Mio. € erzielt. Die Book-to-Bill-Ratio ist 1,2 (120 Mio. € / 100 Mio. €).

Eine Book-to-Bill-Ratio > 1 deutet auf steigende Nachfrage und Unternehmenswachstum hin: vom Auftragsbestand hat man 100 Mio. € abgearbeitet, aber 120 Mio. € an neuen Aufträgen hereingeholt, der Auftragsbestand steigt entsprechend.

Die Kennzahl wird v.a. in Branchen eingesetzt, die zum einen überhaupt Auftragsfertigung haben und zum anderen einen gewissen zeitlichen Vorlauf zwischen Auftrag und Fertigstellung (Umsatz), z. B. im Schiffs- und Flugzeugbau, im Maschinen- und Anlagenbau oder in der Halbleiterindustrie.

Teilweise werden Auftrags- und Absatzzahlen nicht in Geld (Euro), sondern in Stückzahlen / Mengen angegeben, z. B. in Anzahl der beauftragten und verkauften Flugzeuge, Schiffe oder Halbleiter. Für die erwartete Auslastung der Produktion ist das durchaus ein geeigneter Maßstab.

Eine dauerhaft steigende Book-to-Bill-Ratio deutet zwar auf ein wachsendes Unternehmen hin (und das Unternehmen muss sich darauf ggfs. vorbereiten: Ausbau der Fertigung, mehr Personal usw.); kurzfristige heftige Schwankungen hingegen müssen genauer betrachtet werden.

Hat ein Unternehmen einen sehr hohen Auftragsbestand (der über die kommenden Jahre die Produktion auslastet), kann es Book-to-Bill-Ratios, die auch mal unter 1 fallen, gut aussitzen. Insofern kann man die Kennzahl gut im Zusammenhang mit dem gesamten kumulierten Auftragsbestand analysieren.

Die Kennzahl ist insofern sehr grob, als sie alle Umsätze und Aufträge in einen Topf wirft. Die Ratio kann gut aussehen, die dahinterstehende Aufteilung auf einzelne Geschäftsbereiche / Produktgruppen ist aber vielleicht negativ für ein Unternehmen (wenn z. B. bei einem LKW- und Bushersteller die Aufträge für LKWs sich stauen und die für Busse gering ausfallen und dadurch eine Produktionslinie mehr oder weniger brach liegt, was zu hohen Verlusten führt).