Homogene und heterogene Güter

Definition

In der VWL werden Güter in Bezug auf ihre Unterschiedlichkeit oder Austauschbarkeit in homogene Güter und heterogene Güter unterteilt.

Homogene Güter

Homogene Güter (homogen: gleichartig) sind Güter, die – zumindest in den Augen der Konsumenten – gleich und damit austauschbar sind.

Beispiele

Strom, Gas oder Benzin sind im Grundsatz homogene Güter; Konsumenten werden nie sagen "Der Strom von dem Anbieter ist besser als der andere".

Das sind Extrembeispiele, auch viele Lebensmittel, Papier und so weiter gelten als homogene Produkte.

Heterogene Güter

Heterogene Güter (heterogen: verschiedenartig) sind dagegen Güter, die sich unterscheiden und nur begrenzt austauschbar sind.

Beispiele

Alle Autos haben zwar dieselbe Funktion (Mobilität), unterscheiden sich aber natürlich in vielen Punkten (Design, Qualität, Leistung).

Ebenso Rotwein, Zeitungen und so weiter.

Unternehmen versuchen, eigentlich homogene Güter heterogen, das heißt als unterscheidbare Markenartikel zu positionieren (zum Beispiel Premium-Benzin oder Bio-Produkte).

Diese Differenzierung kann durch zusätzliche Eigenschaften bzw. Qualitätsmerkmale, Serviceleistungen oder auch ein mit dem Produkt verbundenes Image erfolgen.

Bei homogenen Gütern ist der Preis viel wichtiger als bei heterogenen Gütern ("Die günstigste Tankstelle gewinnt.").

Bei heterogenen Gütern hingegen kann das Unternehmen eher Preispolitik betreiben; der Kunde muss dann den Preis im Verhältnis zur Leistung einschätzen (er hat nichts direkt vergleichbares).

Bedeutung

Viele (volks)wirtschaftliche Analysen, Modelle und Prämissen beziehen sich auf homogene Güter, etwa die Betrachtung von Oligopolen, das Stackelberg-Modell, das Cournot-Modell, das Bertrand-Modell, die Definition des vollkommenen Markts.

Die Gefahr von Kartellen (unerlaubte Absprachen zwischen den Wettbewerbern) auf Oligopolmärkten (wenige Anbieter teilen sich einen Markt) ist bei homogenen Gütern größer, da der Preisdruck es allen Branchenunternehmen schwer macht und diese sich kaum durch andere Maßnahmen (Qualitätsverbesserung, Design, Innovation) hervortun können.

Homogene Güter können gut an Börsen gehandelt werden, eine Aktie des Unternehmens A ist wie eine andere Aktie des Unternehmens A und auch verschiedene Rohölsorten werden an Warenbörsen gehandelt.