Kuppelproduktion

Kuppelproduktion Definition

Kuppelproduktion (auch Verbundproduktion genannt) bedeutet: bei der Produktion entstehen – ob man will oder nicht – zwei oder mehr Produkte gleichzeitig; in der Regel ist eines das Hauptprodukt, das man vor allem haben möchte und das den größten Anteil am Umsatz ausmacht, und es gibt noch ein oder mehrere Nebenprodukte (und alle zusammen werden dann als Kuppelprodukte bezeichnet).

Beispiele

Eine Kuppelproduktion liegt beispielsweise vor, wenn bei der Herstellung von Benzin aus Rohöl auch Schweröl entsteht.

Oder wenn bei der Butterherstellung aus Milch auch Buttermilch entsteht.

Alternative Begriffe: Koppelproduktion, Kuppelfertigung.

Probleme für die Kostenrechnung

Das kann zum einen ein wirtschaftliches Problem sein, wenn die Nebenprodukte nicht nutzbar sind und entsorgt werden müssen oder wenn sie zwar nutzbar sind, aber in Mengen anfallen, die sich nicht so leicht absetzen lassen.

Zum anderen sind Kuppelprodukte ein Problem für die Kostenrechnung, da die Kosten der Fertigung auf mehrere Produkte verteilt werden müssen; dafür verwendete Verfahren werden Kuppelkalkulation genannt.

Kuppelkalkulation

Zu den Verfahren der Kuppelkalkulation gehören:

Fazit

Kuppelproduktion bzw. Kuppelkalkulation sind Sonderfälle der Fertigung bzw. Kostenrechnung (normalerweise hat man einzelne Produkte, die in einem Produktionsprozess hergestellt werden und deren Kosten man jeweils separat berechnen kann).

Aber auch wenn man den Begriff im Alltag selten hört, Kuppelproduktion ist gar nicht so ungewöhnlich: bei vielen chemischen Prozessen; bei Heizkraftwerken, die Strom und Wärme erzeugen; Molke, die bei der Käseherstellung anfällt und so weiter.

Die kostenrechnerischen Verfahren der Kuppelkalkulation sind zwar praktikable, behelfsmäßige Lösungen; sie weisen aber die Kosten nicht verursachungsgerecht zu, wie man es eigentlich gern hätte.