Kostenverteilungsmethode

Kostenverteilungsmethode Definition

Die Kostenverteilungsmethode ist eine Möglichkeit, Kosten für Kuppelprodukte (Produkte, die in einem Produktionsprozess zwangsläufig zusammen entstehen wie z. B. Butter und Buttermilch aus Milch) zu kalkulieren.

Grundidee

Bei der Kostenverteilungsmethode unterscheidet man nicht zwischen einem Hauptprodukt und einem oder mehreren Nebenprodukten, sondern man hat nur Hauptprodukte.

Verteilt werden die Kosten nach einem Schlüssel, oft ist das der Marktwert der Produkte.

Alternative

Kann man gut zwischen Haupt- und Nebenprodukten unterscheiden, gibt es die Restwertmethode als Alternative zur Kuppelkalkulation mit der Kostenverteilungsmethode.

Beispiel

Beispiel: Kostenverteilungsmethode

Wir wandeln das Beispiel aus der Restwertmethode etwas ab:

Aus 100 kg Milch sollen 50 kg Butter und 50 kg Buttermilch entstehen. Beides sind Hauptprodukte.

Butter lässt sich für 8 € pro kg verkaufen, in Summe 400 €.

Buttermilch lässt sich für 4 € pro kg verkaufen, in Summe 200 €.

Der Marktwert der produzierten Güter ist in Summe somit 600 €.

Der Produktionsprozess kostet 300 €.

Kuppelkalkulation mit Kostenverteilungsmethode

Zunächst teilt man die Kosten der Kuppelproduktion durch den Marktwert der damit produzierten Güter und erhält dadurch einen Faktor:

300 € / 600 € = 0,5.

Der Marktpreis pro kg Butter war 8 €, die Herstellungskosten werden mit dem Faktor 0,5 darauf berechnet: 0,5 × 8 € = 4 €. In Summe: 50 kg × 4 € / kg = 200 €.

Der Marktpreis pro kg Buttermilch war 4 €, die Herstellungskosten werden mit dem Faktor 0,5 darauf berechnet: 0,5 × 4 € = 2 €. In Summe: 50 kg × 2 € / kg = 100 €.

Kostenzuordnung nicht verursachungsgerecht

Die Verteilung erfolgt hier nach dem Tragfähigkeitsprinzip: Produkte, die wie die Butter mehr einbringen als die, welche wie die Buttermilch weniger einbringen, erhalten einen größeren absoluten Anteil an den Herstellungskosten. Das ist nicht verursachungsgerecht (der Marktwert ist nicht ursächlich für die Kosten).

Als Alternative könnte man z. B. auch das Gewicht (kg) als Grundlage für die Verteilung nehmen. Dann würden sich hier die beiden Produkte die Herstellungskosten teilen (jeweils 150 €).