Normalkostenrechnung

Normalkostenrechnung Definition

Die Normalkostenrechnung basiert auf Durchschnittswerten mehrerer Perioden der Vergangenheit.

Dadurch werden größere Schwankungen der berechneten Kosten (wie sie in der Istkostenrechnung auftreten können) vermieden, zum Beispiel wenn Rohstoffpreise temporär stark gestiegen waren oder wegen Maschinenproblemen ein hoher Ausschuss produziert wurde.

Dadurch unterscheidet sich die Normalkostenrechnung von der Istkostenrechnung (keine Durchschnittswerte, sondern Werte einer Periode, zum Beispiel eines Monats) sowie der Plankostenrechnung (diese ist zukunftsbezogen und plant analytisch).

Beispiel

Eine Unternehmensberatung benötigt für die Angebotskalkulation einen km-Normalkostensatz, um die Reisekosten ihrer Berater kalkulieren zu können.

Als Basis nimmt sie den durchschnittlichen Verbrauch (10 Liter pro 100 km) und den durchschnittlichen Benzinpreis der letzten 3 Monate (1,50 €/Liter).

Daraus ergibt sich ein Normalkosten-km-Satz von 0,15 €/km (andere Kosten wie Kfz-Steuern, Versicherung und Abschreibung müssten noch einbezogen werden).

Controlling: Normal- vs. Istkosten

Die Normalkosten können für Controllingzwecke den Istkosten gegenübergestellt werden; allerdings sind die Normalkosten eben keine analytisch geplanten Kosten, sondern ergeben sich aus den Istkosten der Vergangenheit.

Wenn diese aufgrund von Verschwendung oder Ineffizienz generell zu hoch waren, sind auch die Normalkosten zu hoch bzw. als Kontrollmaßstab "zu großzügig" bemessen.

War der Verbrauch mit 10 Liter pro 100 km zu hoch, etwa weil der Motor mangels Wartung nicht einwandfrei funktionierte, nimmt man diesen eigentlich schlechten Wert unbewusst als Vergleichsmaßstab.