Maschinenstundensatz

Definition Maschinenstundensatz

Der Maschinenstundensatz gibt den Kostensatz einer Maschine pro Stunde an.

Der Maschinenstundensatz berechnet sich, indem die der Maschine zurechenbaren Kosten (z.B. Abschreibung, anteilige Raumkosten, Stromkosten) durch die Laufzeit der Maschine (in Stunden) geteilt werden.

Maschinenstundensatzrechnung

Die Maschinenstundensatzrechnung ist eine zu der Zuschlagskalkulation alternative Art, Gemeinkosten des Fertigungsbereichs (Fertigungsgemeinkosten) auf die Produkte zu verrechnen.

Beispiel Maschinenstundensatz

Beispiel: Berechnung Maschinenstundensatz

Eine Maschine im Wert von 400.000 € hat eine Nutzungsdauer von 10 Jahren und wurde mit einem Kredit fremdfinanziert, der über die 10-jährige Laufzeit der Maschine in Raten getilgt wird und einen Zinssatz von 10 % hat.

Die Maschine benötigt 100 Quadratmeter (qm) Fläche, die Raumkosten betragen 200 € pro qm jährlich.

Die Wartung der sensiblen Maschine kostet durchschnittlich 20.000 € jährlich.

In einem Jahr fallen für diese Maschine deshalb folgende Gemeinkosten an:

  • Lineare Abschreibung: 40.000 € (400.000 € / 10 Jahre)
  • Raumkosten: 20.000 € (100 qm × 200 €/qm)
  • Kalkulatorische Zinsen: 20.000 € (200.000 € × 10 %)
  • Wartung: 20.000 €

Die kalkulatorischen Zinsen basieren darauf, dass der Kredit von 400.000 € über die Laufzeit getilgt wird; zu Beginn beträgt er 400.000 €, am Schluss 0 € – im Durchschnitt sind das 200.000 €, die mit 10 % verzinst werden müssen (sonst würden die ersten Jahre stärker, die späteren Jahre schwächer mit Zinsen belastet und der Maschinenstundensatz würde stark schwanken).

In Summe sind das 100.000 € jährliche Maschinengemeinkosten. Diese Kosten sind fix: sie fallen auch an, wenn die Maschine nicht läuft (bei der Wartung könnte man darüber diskutieren).

Beträgt die Maschinenlaufzeit jährlich 2.000 Stunden (250 Werktage mit jeweils 8 Stunden), betragen die Maschinengemeinkosten je Stunde:

100.000 € / 2.000 Stunden = 50 € je Stunde.

Zudem hat die Maschine eine Leistung bzw. einen Stromverbrauch von 100 kWh (also 100 Kilowatt je Stunde), eine kWh kostet 20 Cent.

Dann kommen für den Stromverbrauch noch 100 kWh × 0,20 € = 20 € je Stunde dazu. Diese Kosten sind variabel: läuft die Maschine nicht, verbraucht sie auch keinen Strom und diese Kosten fallen weg.

Der Maschinenstundensatz ist somit: 50 € + 20 € = 70 €.

Der Maschinenstundensatz enthält hier nur die Kosten der Maschine, nicht die sonstigen Fertigungskosten wie z.B. Löhne.

Der Stundensatz kann dann dafür verwendet werden, die Kosten für ein Produkt oder einen Auftrag zu kalkulieren, für die die Maschine eine bestimmte Anzahl von Stunden benötigt wird.