Strategischer Einkauf

Strategischer Einkauf Definition

Strategischer Einkauf ist der Teil der Einkaufsorganisation, der sich langfristig ausgerichtet mit der Beschaffung und dem Einkauf befasst.

Davon grenzt sich der operative Einkauf ab, der Bestellungen aufgibt, abwickelt usw.

Aufgaben

Zu den Aufgaben des strategischen Einkaufs gehören:

  • Neue Lieferanten suchen, Lieferantenauswahl;
  • Bestehende Lieferanten entwickeln;
  • Make-or-Buy-Entscheidungen treffen: sollen Bauteile im Unternehmen selbst hergestellt oder von Lieferanten bezogen werden?
  • Kosten analysieren: TCO (Total Cost of Ownership) und Lebenszykluskosten: Was kostet beispielsweise eine Maschine, wenn man nicht nur die Anschaffungskosten betrachtet, sondern die Folgekosten (Betriebskosten wie Energie, Wartung, Reparatur, Entsorgung) über deren gesamte Lebensdauer einbezieht;
  • Beschaffungsmarktanalysen vornehmen, Beschaffungsmärkte beobachten;
  • Langfristige Verträge mit Lieferanten verhandeln.

Beispiel

Bei einem Autohersteller, der 1 Million Autos pro Jahr fertigt und dafür 4 Millionen Reifen benötigt, geht es im Einkauf strategisch darum,

  • ob das Unternehmen die Reifen weiter von Reifenherstellern bezieht oder (eventuell kostengünstiger) selbst herstellt;
  • ob das Unternehmen die Reifen von einem Hersteller (große Abhängigkeit, gute Preise wegen der hohen Abnahmemenge) oder von mehreren Herstellern (schlechtere Preise, mehr Aufwand, dafür weniger Abhängigkeit) beziehen soll;
  • die Lieferanten zu prüfen, ob sie langfristig liefern können (sind diese wirtschaftlich stabil?);
  • mit den Lieferanten mehrjährige Verträge zu schließen, um die Lieferungen abzusichern (das sonst die Produktion steht);
  • den Beschaffungsmarkt zu beobachten: gibt es Engpässe, eventuell bereits bei den Rohstoffen (Kautschuk, Öle, Schwefel)? Gibt es neue Anbieter? Wie entwickeln sich die Preise?
  • die Lieferanten fortlaufend zu bewerten: liefern diese immer pünktlich / immer mit guter Qualität / ohne Reklamationen usw.?