Zahlungsbilanz

Zahlungsbilanz Definition

Die Zahlungsbilanz umfasst alle wirtschaftlichen Transaktionen einer Periode (eines Jahres oder eines Quartals) einer Volkswirtschaft mit der restlichen Welt.

Das geschieht wie im kaufmännischen Rechnungswesen mit der doppelten Buchführung: Transaktionen, die mit Zahlungseingängen verbunden sind (bereits bezahlt oder offene Forderung/Rechnung) werden als Soll und Transaktionen, die mit Zahlungsausgängen verbunden sind (bereits bezahlt oder offene Verbindlichkeit), als Haben erfasst.

Im Gegensatz zur kaufmännischen Bilanz werden allerdings in der Zahlungsbilanz Transaktionen eines Zeitraums (Stromgrößen) erfasst und nicht Bestände an Vermögen und Kapital zu einem Stichtag (Bestandsgrößen).

Die Zahlungsbilanz umfasst als Teilbilanzen die Leistungsbilanz (beinhaltet insbesondere die Handels- und Dienstleistungsbilanz), die Kapitalbilanz, die Vermögensänderungsbilanz sowie als vierten Posten statistische Differenzen bzw. statistisch nicht aufgliederbare Transaktionen.

Beispiel

Ein Unternehmen in Deutschland verkauft im Dezember ein Auto an einen Händler in Frankreich für 50.000 Euro mit einem Zahlungsziel von zwei Monaten.

In der Handels- bzw. Leistungsbilanz als Teil der Zahlungsbilanz erscheint dies als aktiver Eintrag (Soll-Buchung) in Höhe von 50.000 Euro, in der Kapitalbilanz als passiver Eintrag (Haben-Buchung) in Höhe von 50.000 Euro.

Die Zahlungsbilanz ist aufgrund der doppelten Buchführung immer ausgeglichen, die einzelnen Teilbilanzen sind es nicht.