Benchmarking

Benchmarking Definition

Benchmarking bezeichnet einen Vergleich mit bzw. eine Orientierung an anderen Unternehmen — insbesondere am besten Unternehmen (best practice, bezogen auf die untersuchte Fragestellung).

Das Benchmarking kann sich u.a. auf einzelne Prozesse beziehen ("Warum haben die eine Montagezeit von 12 Stunden je Auto — und wir 20 Stunden?"; "Warum sind deren Lieferzeiten 2 Tage — und unsere 5 Tage?"), aber auch auf Produkte (Warum halten deren Produkte 10 Jahre — und unsere nur 5 Jahre?").

Benchmarking Beispiel

Ein Premiumhersteller der Automobilbranche vergleicht sich mit seinem Hauptkonkurrenten. Der Konkurrent weist eine EBIT-Marge von 10 % auf, während der Premiumhersteller lediglich eine EBIT-Marge von 6 % hat.

Die 10% beweisen zum einen, dass eine höhere Marge in der Realität möglich ist. Zum anderen bezieht Benchmarking die Analyse mit ein, warum eine Differenz von 4 % besteht bzw. wo die einzelnen Ursachen liegen (niedrigere Verkaufspreise, höhere Materialkosten, längere Montagezeiten etc.).

Man versucht also beim Benchmarking, von anderen, die es anscheinend besser machen, zu lernen (Analyse) und sich dem "Vorbild" durch verbessernde Maßnahmen anzunähern (Aktion, Umsetzung).

Neben dem oben genannten externen Benchmarking bzw. Wettbewerbsbenchmarking (Vergleich mit anderen Unternehmen) gibt es auch ein internes Benchmarking, bei dem z.B. Filialen oder Verkaufsbüros eines Unternehmens miteinander verglichen werden.

Das Benchmarking muss auch nicht innerhalb der Branche vorgenommen werden, man kann auch z.B.

  • Funktionen wie die Jahresabschlusserstellung mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen vergleichen ("Wie viele Tage dauert es bis zur Fertigstellung und Veröffentlichung des Jahresabschlusses?" (sog. funktionales Benchmarking) oder
  • Prozesse branchenübergreifend vergleichen, z.B. die durchschnittliche Reaktionszeit des Kundendienstes eines Maschinenbauers mit dem eines Telekommunikationsanbieters (sog. generisches Benchmarking).

Benchmarking findet in der Regel über Kennzahlen statt: es werden Rentabilitäten, Margen, Umsätze pro qm Verkaufsfläche, Durchlaufzeiten, etc. miteinander verglichen.