Informationsökonomische Gütertypologie
Informationsökonomische Gütertypologie Definition
Nach der informationsökonomischen Gütertypologie unterscheidet man folgende Güter (und Leistungen):
- Suchgüter: die Eigenschaften und die Qualität des Produkts sind vor dem Kauf überprüfbar; für den Kunden bedeutet das, er sucht vorher nach Informationen: liest Testberichte, kostet Wein, probiert Schuhe an, liest in ein Buch oder eine Zeitschrift rein und so weiter.
- Erfahrungsgüter: der Kunde kann die Qualität erst beim Kauf / Konsum / Gebrauch oder kurz danach beurteilen; Beispiele: Restaurantbesuch, Pauschalreise; diese Güter und Leistungen werden durch Erfahrungen beurteilt („Dort hat es immer geschmeckt.“). Garantien oder Umtauschrechte helfen, darauf (weiterhin) zu bauen.
- Vertrauensgüter: die Produkt- oder Dienstleistungsqualität ist durch den Kunden nicht oder nur schlecht einschätzbar (Beispiel: Beratung beim Steuerberater oder Rechtsanwalt; umweltfreundliche Fertigung eines Produkts) oder erst spät (Beispiel: Behandlung durch Arzt / Zahnarzt) oder erst im Leistungsfall (Beispiel: Versicherung). Der Kunde (Patient, Mandant) sucht nach Informationen, die über das direkte Produkt / die Dienstleistung hinausgehen. Beispiel: ein guter Ruf, Empfehlungen, Zertifikate, Professionelle Bewertung durch Spezialisten, Ranglisten („Die besten Ärzte“).
Nicht eindeutig
Nicht jedes Produkt lässt sich eindeutig nur einer der 3 Kategorien zuordnen; viele Produkte vereinen Such-, Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften und die Einordnung erfolgt nach der überwiegenden Eigenschaft.
Beispiel
Eine Birne kann man ohne großen Aufwand vor dem Kauf anschauen und auf Reife, Festigkeit, Farbe, Preiswürdigkeit prüfen (insofern ein Suchgut); ob sie dann aber auch schmeckt, erfährt man erst beim Essen (insofern ein Erfahrungsgut).
Man würde sie wohl als Suchgut einordnen, da die Sucheigenschaften überwiegen.
Folgen
Je nach Güterart wirbt das Unternehmen eher sachlich (Suchgüter) oder vertrauensorientiert (Erfahrungs- und Vertrauensgüter).