Break-Even-Analyse
Break Even Point (BEP) berechnen
Die Break-Even-Analyse untersucht, ab welcher Absatzmenge (verkaufte Stückzahl) das Unternehmen die Gewinnschwelle ("Break-Even" bzw. "Break-Even-Point") erreicht.
Sie baut dabei auf der Unterscheidung zwischen Fixkosten und variablen Kosten bzw. auf dem Deckungsbeitrag auf.
Mit der Break-Even-Analyse lässt sich – neben der Absatzmenge – zudem der Break-Even-Umsatz berechnen sowie ein geplanter Gewinn berücksichtigen.
Alternative Begriffe: Gewinnschwellenanalyse, Nutzschwelle.
Zweck bzw. Zielsetzung
Eine Break-Even-Analyse ist regelmäßig Bestandteil eines Business Plans oder eines Projektplans für die Markteinführung eines neuen Produkts.
Kennt man die Absatzmenge, ab der ein Unternehmen oder ein Produkt die Gewinnzone erreicht, kann man meist einschätzen, ob das Projekt realisierbar ist oder ob die Absatzmenge wahrscheinlich nicht erreichbar ist.
Beispiel
Wie sich der Break-Even-Point berechnen lässt, soll an dem nachfolgenden Beispiel dargestellt werden.
Dabei werden zwei Berechnungsmethoden dargestellt (die zweite Variante ist die kürzere).
Beispiel: Break-Even-Point berechnen
Ein Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt muss täglich eine Standgebühr von 150 Euro bezahlen (Fixkosten, die unabhängig von der abgesetzten Menge anfallen).
Ein Becher Glühwein kostet den Standbetreiber im Einkauf 1 Euro (variable Kosten, deren Höhe von der abgesetzten Menge abhängt).
Er verkauft den Becher Glühwein zu 2 Euro.
Berechnung der Gewinnschwellenmenge
Die Gewinnschwelle wird bei der Absatzmenge erreicht, bei der
- der Umsatz (Verkaufspreis × Absatzmenge)
- den gesamten Kosten entspricht. Die Kosten setzen sich dabei aus den Fixkosten und den variablen Kosten zusammen: Fixkosten + (Absatzmenge × variable Kosten).
Break-Even-Point Formel:
Verkaufspreis × MENGE = Fixkosten + (MENGE × variable Kosten).
Dabei ist MENGE die gesuchte Absatzmenge.
2 Euro × MENGE = 150 Euro + (MENGE × 1 Euro)
Ein paar Umformungen:
2 Euro × MENGE - 1 Euro × MENGE = 150 Euro
(2 Euro - 1 Euro) × MENGE = 150 Euro
1 Euro × MENGE = 150 Euro
MENGE = 150
Die Gewinnschwelle wird also bei einer Verkaufsmenge von 150 Bechern Glühwein erreicht.
Bei Stückzahlen unter der Break-Even-Menge befindet sich ein Unternehmen in der Verlustzone, bei Stückzahlen über der Break-Even-Menge befindet sich das Unternehmen in der Gewinnzone.
Alternative Berechnung des Break-Even-Point
Alternativ kann man die Gewinnschwellenmenge auch berechnen, indem die Fixkosten durch den Stückdeckungsbeitrag geteilt werden.
Der Stückdeckungsbeitrag ist dabei die Differenz zwischen Verkaufspreis und variablen Kosten.
Gewinnschwelle = Fixkosten / Stückdeckungsbeitrag.
Gewinnschwelle = 150 Euro / (2 Euro - 1 Euro) = 150.
Der Break-Even-Point liegt bei 150 Stück, der Break-Even-Umsatz beträgt 300 Euro.
Kontrollrechnung
Die Kontrollrechnung bei 150 Stück zeigt, dass das Ergebnis richtig war:
Umsatz (150 × 2 Euro) | 300 Euro | |
- | Fixkosten (Standmiete) | 150 Euro |
- | Variable Kosten (150 × 1 Euro) | 150 Euro |
= | Gewinn | 0 Euro |
Erweiterungen
Das obige Modell lässt sich so erweitern, dass nicht (nur) ein Gewinn, sondern
- eine bestimmte Umsatzrendite von zum Beispiel 10 % oder
- ein geplanter Gewinn von zum Beispiel 100 Euro
berücksichtigt werden.