Prinzipien der Kostenverrechnung

Alternative Prinzipien der Kostenverrechnung

Für die Verrechnung der Kosten auf die Kostenträger und Kostenstellen kommen unterschiedliche Verrechnungsprinzipien in Betracht.

Dazu zählen das

Überblick

Die Prinzipien jeweils kurz in einem Satz:

Identitätsprinzip

Nach dem etwas theoretischen Identitätsprinzip darf eine Zuordnung von Kosten nur erfolgen, wenn die Kosten auf dieselbe Entscheidung zurückzuführen sind.

Beispiel: Kosten bei Annahme eines Auftrags vs. Kosten ohne die Annahme des Auftrags.

Verursachungsprinzip

Dem Verursachungsprinzip zufolge werden die Kosten, die der jeweilige Kostenträger verursacht hat, auf den Kostenträger verrechnet.

Das sind vor allem die Kostenträgereinzelkosten wie beispielsweise die Materialeinzelkosten (Holz, Scharniere, Schrauben für einen Schrank) und die Fertigungseinzelkosten (Arbeitszeit zum Bauen des Schranks).

Proportionalitätsprinzip

Nach dem Proportionalitätsprinzip werden Gemeinkosten, die sich nicht direkt auf Kostenstellen und Kostenträger zuordnen lassen, nach bestimmten Bezugs-, Maß- bzw. Schlüsselgrößen proportional verteilt.

Beispiel: Die Heizkosten werden nach den Quadratmetern der Räume auf die Kostenstellen verteilt.

Durchschnittsprinzip

Nach dem Durchschnittsprinzip werden auch fixe Gemeinkosten zum Beispiel nach Schlüsseln auf die Kostenträger verrechnet.

Entsprechend dem Durchschnittsprinzip könnte beispielsweise die Miete für die Produktionshalle durch die Anzahl der produzierten Güter geteilt und entsprechend auf die Kostenträger verrechnet werden.

Tragfähigkeitsprinzip

Das Tragfähigkeitsprinzip verteilt die Kosten nach dem Grad der Tragfähigkeit der einzelnen Produkte.

Konkret bedeutet das, dass etwa eine Luxuslimousine eines Autoherstellers — bei Anwendung des Tragfähigkeitsprinzips — einen größeren Teil der Gemeinkosten tragen muss als das Einstiegsmodell der Kompaktklasse.