Wirtschaftsrecht

Handelsrecht
Rechtliche Regelungen für kaufmännische Geschäfte und Handelsbeziehungen.
Kaufmann
Definition und rechtliche Stellung von Personen, die Handelsgewerbe betreiben.
Istkaufmann
Kaufmann kraft tatsächlicher Betreibung eines Handelsgewerbes nach objektiven Kriterien.
Kannkaufmann
Optional als Kaufmann geltende Person bei kleineren Gewerbebetrieben durch Handelsregistereintrag.
Fiktivkaufmann
Als Kaufmann behandelte Person aufgrund gesetzlicher Fiktion trotz fehlender Voraussetzungen.
Formkaufmann
Kaufmann kraft Rechtsform bestimmter Gesellschaftstypen unabhängig vom Geschäftszweck.
Scheinkaufmann
Person, die fälschlicherweise als Kaufmann auftritt ohne die rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen.
Freiberufler
Selbstständig tätige Personen in freien Berufen ohne Kaufmannseigenschaft.
Handelsregister
Öffentliches Verzeichnis zur Erfassung kaufmännischer Unternehmen und deren rechtlicher Verhältnisse.
Firma
Name unter dem ein Kaufmann seine Geschäfte betreibt und im Handelsregister eingetragen ist.
Handelsgeschäfte
Rechtsgeschäfte die zum Betrieb eines Handelsgewerbes gehören oder von Kaufleuten abgeschlossen werden.
Handelskauf
Kaufvertrag zwischen Kaufleuten mit besonderen handelsrechtlichen Regelungen und Pflichten.
Privatrecht
Rechtsbereich der die Beziehungen zwischen gleichgeordneten Rechtssubjekten regelt.
Privatautonomie
Grundprinzip des Privatrechts zur eigenverantwortlichen Gestaltung der Rechtsverhältnisse.
Besitzkonstitut
Besitzübertragung durch Vereinbarung ohne physische Übergabe der Sache.
Rechtsfähigkeit
Fähigkeit einer Person Träger von Rechten und Pflichten zu sein.
Natürliche Person
Rechtsfähiger Mensch als Rechtssubjekt mit eigenen Rechten und Pflichten.
Juristische Person
Rechtsfähige Organisation oder Vereinigung als eigenständiges Rechtssubjekt.
Rechtsgeschäft
Rechtshandlung die auf die Herbeiführung rechtlicher Wirkungen gerichtet ist.
Willenserklärung
Äußerung des Willens die auf eine Rechtsfolge gerichtet ist.
Anfechtung
Einseitige Gestaltungsrecht zur Beseitigung fehlerhafter Willenserklärungen.
Inhaltsirrtum
Fehlvorstellung über den rechtlichen Inhalt der eigenen Willenserklärung.
Erklärungsirrtum
Unbewusstes Abweichen zwischen gewollter und tatsächlich abgegebener Erklärung.
Eigenschaftsirrtum
Irrtum über verkehrswesentliche Eigenschaften einer Person oder Sache.
Motivirrtum
Irrtum über die Beweggründe für eine Willenserklärung der grundsätzlich unbeachtlich ist.
Übermittlungsirrtum
Fehlerhafte Übermittlung einer Willenserklärung durch einen Boten oder Übermittler.
Arglistige Täuschung
Vorsätzliche Irreführung zur Herbeiführung einer Willenserklärung als Anfechtungsgrund.
Widerrechtliche Drohung
Rechtswidrige Androhung eines Übels zur Erzwingung einer Willenserklärung.
Vertrauensschaden
Ersatz für das berechtigte Vertrauen auf die Gültigkeit einer Willenserklärung.
Invitatio ad offerendum
Aufforderung zur Abgabe eines Angebots die selbst noch kein bindendes Angebot darstellt.
Formvorschriften
Gesetzliche Anforderungen an die äußere Form bestimmter Rechtsgeschäfte.
Offerta ad incertas personas
Angebot an unbestimmte Personen das meist nur als Aufforderung zum Angebot gilt.
Rechtsformen
Überblick über die verschiedenen rechtlichen Organisationsformen von Unternehmen.
Einzelunternehmen
Unternehmen das von einer natürlichen Person allein betrieben und geführt wird.
Personengesellschaft
Zusammenschluss mehrerer Personen zu gemeinsamer unternehmerischer Tätigkeit.
Offene Handelsgesellschaft
Personengesellschaft zur Betreibung eines Handelsgewerbes mit unbeschränkter Haftung aller Gesellschafter.
Gründung der OHG
Verfahren und Voraussetzungen zur Entstehung einer Offenen Handelsgesellschaft.
Haftung der OHG-Gesellschafter
Unbeschränkte persönliche Haftung aller OHG-Gesellschafter für Gesellschaftsverbindlichkeiten.
Geschäftsführung und Vertretung der OHG
Befugnisse und Regelungen zur Führung und Vertretung einer Offenen Handelsgesellschaft.
Kapitaleinlage einer OHG
Beiträge der Gesellschafter zur Bildung des Gesellschaftsvermögens einer OHG.
OHG Gewinnverteilung / Verlustverteilung
Regelungen zur Aufteilung von Gewinnen und Verlusten unter den OHG-Gesellschaftern.
Kommanditgesellschaft
Personengesellschaft mit unbeschränkt haftenden Komplementären und beschränkt haftenden Kommanditisten.
GmbH & Co. KG
Kommanditgesellschaft bei der eine GmbH als persönlich haftende Gesellschafterin fungiert.
AG & Co. KG
Kommanditgesellschaft mit einer Aktiengesellschaft als unbeschränkt haftende Komplementärin.
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
Einfachste Form der Personengesellschaft zur Verfolgung eines gemeinsamen Zwecks.
Partnerschaftsgesellschaft
Personengesellschaft für Angehörige freier Berufe zur gemeinsamen Berufsausübung.
Gesamthandsvermögen
Gemeinsames Vermögen einer Personengesellschaft das allen Gesellschaftern zur gesamten Hand gehört.
Kapitalgesellschaft
Gesellschaftsform mit eigener Rechtspersönlichkeit und Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen.
Aktiengesellschaft (AG)
Kapitalgesellschaft deren Grundkapital in Aktien zerlegt ist mit beschränkter Haftung der Aktionäre.
Gründung einer Aktiengesellschaft
Verfahren und rechtliche Voraussetzungen zur Errichtung einer Aktiengesellschaft.
Grundkapital
Mindesteigenkapital einer Aktiengesellschaft das in Aktien eingeteilt ist.
Organe der Aktiengesellschaft
Vorstand Aufsichtsrat und Hauptversammlung als Leitungs- und Kontrollorgane der AG.
Vorstand
Geschäftsführungsorgan der Aktiengesellschaft mit Leitungs- und Vertretungsbefugnis.
Aufsichtsrat
Kontrollorgan der Aktiengesellschaft zur Überwachung der Vorstandstätigkeit.
Hauptversammlung
Versammlung der Aktionäre als oberstes Organ der Willensbildung in der AG.
Eingetragene Genossenschaft
Gesellschaft mit nicht geschlossener Mitgliederzahl zur Förderung des Erwerbs der Wirtschaft der Mitglieder.
Europäische Aktiengesellschaft (SE)
Europäische Rechtsform für Aktiengesellschaften mit supranationaler Ausrichtung.
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung als flexible Kapitalgesellschaftsform für kleinere Unternehmen.
Gesellschafterversammlung
Versammlung aller GmbH-Gesellschafter als oberstes Beschlussorgan der Gesellschaft.
Gründung einer GmbH
Verfahren und Voraussetzungen zur Errichtung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Stammkapital
Mindesteigenkapital einer GmbH das in Geschäftsanteile der Gesellschafter aufgeteilt ist.
Geschäftsführung / Vertretung der GmbH
Befugnisse und Aufgaben der Geschäftsführer bei Leitung und Vertretung der GmbH.
Gewinnverteilung GmbH
Regelungen zur Ausschüttung von Gewinnen an die Gesellschafter einer GmbH.
KGaA
Mischform aus Personen- und Kapitalgesellschaft mit Komplementären und Kommanditaktionären.
Unternehmergesellschaft (UG)
Variante der GmbH mit geringerem Mindeststammkapital als Einstiegsform für Gründer.
Zweckgesellschaft
Gesellschaft die zur Verfolgung eines spezifischen und begrenzten Zwecks gegründet wird.
Geschäftsführung und Vertretung
Rechtliche Grundlagen der Unternehmensführung
Handlungsvollmacht
Vom Inhaber erteilte Vollmacht für bestimmte Arten von Geschäften oder Geschäftszweige.
Prokura
Umfassende handelsrechtliche Vollmacht zur Vertretung in allen gerichtlichen und außergerichtlichen Geschäften.
Umwandlung
Rechtliche Verfahren zur Änderung der Rechtsform oder Struktur von Unternehmen.
Fusion
Verschmelzung von Unternehmen durch Übertragung des Vermögens auf eine andere Gesellschaft.
Aufspaltung
Zerlegung einer Gesellschaft in mehrere aufnehmende oder neu zu gründende Gesellschaften.
Abspaltung
Übertragung von Teilen des Gesellschaftsvermögens auf eine andere oder neue Gesellschaft.
Ausgliederung
Übertragung von Vermögensteilen auf eine andere Gesellschaft gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten.
Vermögensübertragung
Übertragung des gesamten Gesellschaftsvermögens auf eine andere Gesellschaft ohne Liquidation.
Formwechsel
Änderung der Rechtsform einer Gesellschaft unter Beibehaltung ihrer rechtlichen Identität.
Vertrag
Rechtsgeschäft das durch übereinstimmende Willenserklärungen zweier oder mehrerer Parteien zustande kommt.
Vertragsfreiheit
Grundprinzip zur freien Gestaltung von Verträgen bezüglich Inhalt Partner und Form.
Kontrahierungszwang
Rechtliche Verpflichtung zum Abschluss eines Vertrags unter bestimmten Voraussetzungen.
Kaufvertrag
Vertrag über die Übertragung des Eigentums an einer Sache gegen Zahlung des Kaufpreises.
Gattungsschuld
Verpflichtung zur Leistung einer Sache die nur der Gattung nach bestimmt ist.
Stückschuld
Verpflichtung zur Leistung einer individuell bestimmten konkreten Sache.
Werkvertrag
Vertrag über die Herstellung eines bestimmten Werks gegen Zahlung einer Vergütung.
Werklieferungsvertrag
Vertrag über Herstellung und Lieferung beweglicher Sachen mit werkvertraglichen Elementen.
Dienstvertrag
Vertrag über die Erbringung von Diensten ohne Erfolgsgarantie gegen Vergütung.
Geschäftsbesorgungsvertrag
Dienstvertrag über die Besorgung fremder Angelegenheiten in eigenem Namen.
Leihe
Unentgeltliche Überlassung einer Sache zum Gebrauch auf Zeit.
Pacht
Vertrag über die entgeltliche Überlassung einer Sache zum Gebrauch und zur Fruchtziehung.
Darlehensvertrag
Vertrag über die Überlassung von Geld oder anderen vertretbaren Sachen zur Rückgabe.
Insolvenz
Gerichtliches Verfahren zur gemeinschaftlichen Befriedigung der Gläubiger eines zahlungsunfähigen Schuldners.
Zahlungsunfähigkeit
Unfähigkeit eines Schuldners seine fälligen Zahlungspflichten zu erfüllen.
Überschuldung
Situation in der das Vermögen eines Unternehmens die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt.
Debt-Equity-Swap
Umwandlung von Fremdkapital in Eigenkapital zur Sanierung überschuldeter Unternehmen.