Coase-Theorem

Coase-Theorem Definition

Das Coase-Theorem behauptet: Externe Effekte lassen sich (unter anderem) durch die Zuweisung von Eigentumsrechten und anschließende Verhandlungen zwischen den Parteien internalisieren, d.h. ohne direkte staatliche Eingriffe wie z.B. bei der Pigou-Steuer.

Dabei ist das Ergebnis unabhängig davon, wem die Eigentumsrechte (im weitesten Sinne; dazu gehören auch Haftungsrechte/-pflichten) zustehen. Voraussetzung ist allerdings, dass keine Transaktionskosten anfallen.

Die Logik des Coase-Theorems lässt sich am einfachsten an einem kurzen Beispiel zeigen:

Beispiel

Nachbar A übt Elfmeterschießen auf ein Tor, das in Richtung des Grundstücks von Nachbar B aufgestellt ist. Manchmal trifft er neben das Tor und beim Nachbarn B gehen Scheiben zu Bruch, sagen wir, im Wert von insgesamt 500 €. Ein Drahtzaun am Rande von A's Grundstück, der die Bälle abfangen würde, kostet 300 €.

Die "Eigentumsrechte" sind in dem Fall üblicherweise so, dass A dem B seine kaputten Scheiben bezahlen muss (eine etwaige Versicherung wird hier außen vor gelassen). A wird deshalb wohl einen Zaun installieren, da das für ihn mit 300 € günstiger ist als die 500 € Schadensersatz.

Aber mal angenommen, dass die "Eigentumsrechte" (hier: Haftungsregeln) so sind, dass A für den Schaden nicht aufkommen müsste (B muss sein Haus selbst schützen).

In dem Fall macht es für B Sinn, dem A das Geld für den Zaun zu geben; das kostet ihn 300 €, aber er vermeidet dafür den Schaden in Höhe von 500 €, auf dem er sonst sitzen bliebe.

Es wird also in beiden Fällen der aus Gesamtsicht sinnvolle Zaun (für 300 €) gebaut, um einen Schaden von 500 € zu vermeiden.

In der Realität gibt es im Falle externer Effekte leider nur selten lediglich 2 Vertragspartner, die die Angelegenheit unter sich regeln. Bei Umweltverschmutzung z.B. sind sehr viele betroffen. Zudem fallen i.d.R. Transaktionskosten (z.B. Vertragskosten) an.