Kostenrechnungssysteme
Arten von Kostenrechnungssystemen
Es gibt nicht die eine Kostenrechnung.
Je nach 1) Art und Umfang der in die Kostenrechnung einbezogenen Kosten, 2) der zeitlichen Ausrichtung sowie 3) dem Zweck der Kostenrechnung unterscheidet man verschiedene Kostenrechnungssysteme.
Ein Unternehmen kann durchaus verschiedene Kostenrechnungssysteme im Einsatz haben, z. B. die unten genannte Vollkostenrechnung, um Vorratsvermögen für die Bilanz zu bewerten und die Deckungsbeitragsrechnung (eine Teilkostenrechnung), um Entscheidungen z. B. bzgl. des Sortiments oder in Preisverhandlungen zu treffen.
Die EDV macht es i. d. R. möglich, die Kosten, die man jeweils gerade wissen möchte, aus den Datensätzen zu berechnen (zuvor muss das System natürlich entsprechend aufgesetzt werden).
Alternative Begriffe: Systeme der Kostenrechnung, Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung.
Zu den gängigen Kostenrechnungssystemen zählen insbesondere die folgenden:
Kostenrechnungssysteme nach Umfang der verrechneten Kosten
- Vollkostenrechnung: alle Kosten werden auf die Produkte verrechnet
- Teilkostenrechnung: nur ein Teil der Kosten (z. B. die variablen Kosten) wird auf die Produkte verrechnet (z. B. Deckungsbeitragsrechnung).
Kostenrechnungssysteme nach zeitlichem Bezug
- Istkostenrechnung (vergangenheitsbezogen)
- Normalkostenrechnung (vergangenheitsbezogen)
- Plankostenrechnung (zukunftsbezogen).
Vergangenheitsbezogene Kostenrechnungssysteme verrechnen die tatsächlich angefallenen Kosten.
Beide Kriterien zusammen – Umfang der Kostenverrechnung auf die Produkte und Zeitbezug – beschreiben ein Kostenrechnungssystem, z. B. die Istkostenrechnung auf Vollkostenbasis.
Daneben gibt es relativ moderne – aber auch schon einige Jahrzehnte alte – und für spezielle Zwecke eingesetzte Systeme wie die Prozesskostenrechnung und die Zielkostenrechnung, wobei letztere eher ein Kostenmanagementsystem ist, um die Kosten für ein neues Produkt von Anfang an zu gestalten (und nicht nur zu berechnen).