Buchwert

Buchwert Definition

Der Buchwert bzw. Bilanzwert ist der Wert, mit dem ein Vermögensgegenstand oder eine Schuld in der Bilanz ("in den Büchern") angesetzt ist.

Der Buchwert ergibt sich zunächst aus den Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten; in der Folgezeit verändert sich der Buchwert z.B. durch planmäßige Abschreibungen oder außerplanmäßige Abschreibungen (aufgrund des Niederstwertprinzips) — man spricht deshalb auch von einem Restbuchwert.

Der Buchwert entspricht weder den Wiederbeschaffungskosten noch dem Marktwert; er kann auch für denselben Gegenstand in einer HGB-Bilanz, einer IFRS-Bilanz oder einer Steuerbilanz jeweils unterschiedlich sein.

Veräußert ein Unternehmen Vermögensgegenstände über dem Buchwert – das sollte bei Vorräten der Regelfall sein, kann aber auch bei Anlagevermögen oder kurzfristigen Wertpapieren der Fall sein –, entsteht ein Ertrag.

Alternative Begriffe: book value, Bilanzwert, Nettobuchwert.

Buchwert Beispiel

Beispiel: Entwicklung des Buchwerts

Ein Unternehmen erwirbt am 1. Mai eines Geschäftsjahrs ein Gebäude für 600.000 € (Anschaffungskosten) — dies ist der Buchwert zu dem Zeitpunkt.

Buchwert berechnen (zum Bilanzstichtag)

Da das Gebäude einer Abschreibung unterliegt, liegt der Buchwert am Bilanzstichtag 31. Dezember unter den 600.000 €.

Nehmen wir eine Nutzungsdauer / Abschreibungsdauer von 50 Jahren an, beträgt die jährliche Abschreibung 2 %, d.h. 12.000 €.

Im Jahr des Erwerbs wird die Abschreibung zeitanteilig für 8 Monate (Mai bis Dezember), d.h. mit 8.000 € berechnet.

Der Buchwert zum Bilanzstichtag 31. Dezember beträgt somit 592.000 €.

Sind die Immobilienpreise gestiegen, könnte der Marktwert der Immobilie z.B. bei 700.000 € liegen. In der Bilanz wird jedoch weiterhin der – auf Basis der Anschaffungskosten und der Abschreibung ermittelte – Buchwert von 592.000 € angesetzt.

Dadurch entstehen sogenannte stille Reserven in Höhe von 108.000 € in der Bilanz.