Pfadabhängigkeit

Pfadabhängigkeit Definition

Die Theorie der Pfadabhängigkeit besagt unter anderem, dass Unternehmen / Organisationen bzw. ihre Manager strategisch nicht wirklich frei entscheiden können, sondern von ihrem Umfeld und ihrem bisher eingeschlagenen Pfad „festgehalten“ werden.

Beispiel

Eine schwächelnde Drogeriemarktkette mit 2.000 Filialen bekommt einen neuen Chef, der dem Geschäft neue Impulse geben soll.

Wenn dieser der Meinung wäre, dass der stationäre Handel generell keine Zukunft hat, sondern diese dem Online-Handel gehört, könnte er dies kaum umsetzen, da eine derart radikale Wende bei 2.000 bestehenden Geschäften hohe Widerstände und Kosten hervorrufen würde.

Das ist auch verständlich: viele Milliarden wurden investiert, Tausende Mitarbeiter haben ihren Arbeitsplatz in der Filiale vor Ort, es gibt langfristige Mietverträge für die Filialen, die Kunden kennen das Unternehmen als stationären Handel, über Jahrzehnte wurde so gearbeitet usw.

Aber: der bisher eingeschlagene Pfad hält das Management eben davon ab, das Unternehmen strategisch völlig neu auszurichten; der Manager wird sich eher innerhalb des gegebenen Rahmens bzw. eingeschlagenen Pfades orientieren und dort strategisch ansetzen.

Ursachen

Weitere Ursachen für Pfadabhängigkeit neben Investitionskosten und Tradition können Technologien (zum Beispiel Standard-Tastatur, Betriebssystem, HTML), aber auch Routinen, Verhaltensmuster und die Unternehmenskultur sein.

Fazit

Pfadabhängigkeit bedeutet, das sich vieles über die Zeit verfestigt, der Handlungsspielraum immer kleiner wird und man aus dem Status Quo nicht mehr oder nur zu hohen Kosten heraus kommt.

Für das Management gilt es, Pfadabhängigkeiten zumindest (rechtzeitig) zu erkennen und Wege zu finden, aus Pfaden und strategischen Sackgassen auszubrechen, wenn es notwendig erscheint.