Stabliniensystem

Stabliniensystem Definition

Das Stabliniensystem erweitert das Einliniensystem um einzelne Stabsstellen oder Stabsabteilungen. Oft sind diese Stabsstellen direkt der Geschäftsleitung unterstellt und nehmen bereichsübergreifende Aufgaben wahr.

Die Stabsabteilungen sind nicht operativ tätig (sie entwickeln, bauen und verkaufen keine Autos), sondern unterstützen die Geschäftsleitung und die anderen Bereiche.

Alternative Begriffe: Stablinienorganisation.

Beispiel

Stabliniensystem Beispiel

Eine Aktiengesellschaft ist bisher nach dem Einliniensystem organisiert. Der Vorstand installiert nun einen Stab "Compliance", der die Einhaltung gesetzlicher Regelungen und interner Unternehmensrichtlinien gewährleisten soll, und stellt dafür 5 einschlägig erfahrene Juristen ein. Der Leiter des Compliance-Stabs berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden.

Der Stab hat keine direkte, unmittelbare Weisungsbefugnis gegenüber anderen Abteilungen. Er berät den Vorstand bzw. unterbreitet Vorschläge, die dann durch diesen in der Organisation umgesetzt werden.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Geballte Kompetenz und Spezialisierung in den Stäben;
  • Die Stäbe entlasten die Geschäftsleitung und verbessern durch ihr Spezialwissen deren Entscheidungen;
  • Stäbe könne außerhalb der etwaigen Betriebsblindheit der operativen Einheiten denken, im besten Fall aber deren Expertise aus dem Tagesgeschäft berücksichtigen;
  • Personalentwicklung: Stabsstellen sind oft ein Sprungbrett für Führungskräfte.

(Mögliche) Nachteile:

  • Fehlende Akzeptanz in den operativen Einheiten („Was haben die sich wieder einfallen lassen – das ist ja völlig praxisfern.“);
  • Konflikte zwischen Stäben und operativen Einheiten („Wer ist eigentlich verantwortlich / zuständig?“);
  • Hohe Personalkosten für erfahrene Experten.