Wasserfallstrategie

Wasserfallstrategie Definition

Tritt ein Unternehmen nach und nach in internationale Märkte ein – erst in ein Land, dann in das nächste Land usw. –, wird dies als Wasserfallstrategie bezeichnet.

Beispiel

Eine deutsche Discounterkette möchte in den europäischen Markt eintreten. Dazu werden zunächst im Jahr 01 in Österreich Märkte eröffnet, dann im Jahr 02 Märkte in Italien, im Jahr 03 Märkte in Frankreich usw.

Diese sukzessive Vorgehensweise reduziert das Risiko, da das Unternehmen aus Fehlern lernen bzw. seine Vorgehensweise verbessern kann – und im Extremfall die weitere Expansion auch ganz abbrechen kann, wenn große Hindernisse auftreten.

Vor allem wird man wahrscheinlich zuerst in "leichtere", (örtlich, sprachlich, kulturell, vom Konsumverhalten her) näher liegende Märkte gehen (von Deutschland aus eher nach Österreich oder generell nach Europa, als nach Patagonien oder Neuseeland), was das Risiko weiter begrenzt.

Zum anderen werden auch die Managementkapazitäten nicht überfordert und das Unternehmen verzettelt sich nicht.

Der gesamte Kapitalbedarf für die Expansion ist nicht in einem Jahr nötig. Zudem können Erträge aus bereits erfolgreich eroberten Märkten investiert werden und es ist dadurch weniger Kapital von außen nötig.

Nachteilig kann sein, dass die noch ausstehenden Märkte in der Zwischenzeit von anderen "erobert" werden bzw. der Wettbewerb stärker geworden ist.

Man hat vielleicht ein tolles Produkt, das die ganze Welt haben möchte, lässt aber viele Länder und damit Kunden warten; problematisch ist das vor allem auch bei kurzen Produktlebenszyklen (das eigene Produkt veraltet schnell).

Wettbewerber nutzen evtl. die Gelegenheit mit Nachahmer- bzw. ähnlichen Produkten.

Das Gegenstück zur Wasserfallstrategie ist die Sprinklerstrategie, die Märkte mehr oder weniger gleichzeitig besetzt.

Alternative Begriffe: Wasserfall-Strategie.