Sicherheitsäquivalent

Sicherheitsäquivalent Definition

Das Sicherheitsäquivalent ist der sichere Wert (den man garantiert bekommt), der für eine Person dem Wert einer Lotterie mit ungewissen Ausgängen (damit sind nicht eigentliche Lotterien mit Losen o.ä. gemeint, sondern ungewisse Ausgänge wie z.B. im Versicherungswesen oder auf dem Aktienmarkt) gleichwertig (äquivalent) ist.

Dieses Sicherheitsäquivalent ist individuell und hängt mit der Risikopräferenz des Individuums (risikoscheu, risikofreudig oder neutral?) zusammen.

Beispiel

Es wird eine Münze geworfen; kommt "Kopf", erhalten Sie 2 € geschenkt, kommt "Zahl", gehen Sie leer aus. Da beide gleich wahrscheinlich sind, ist der Erwartungswert dieser Lotterie / dieses Spiels 50 % × 2 € + 50 % × 0 € = 1 €.

Nun könnte man verschiedene Personen fragen, ob sie statt des Spiels lieber einen sicheren Betrag geschenkt haben wollen.

Manche Menschen würden vielleicht sagen, sie hätten lieber 80 Cent sicher (obwohl das weniger als der Erwartungswert ist). Dann wäre 80 Cent ihr Sicherheitsäquivalent; diese Menschen sind (wie die meisten) risikoavers und verlangen eine Risikoprämie dafür, dass sie sich der Unsicherheit, dem Zufall, dem Risiko aussetzen (auf dem Kapitalmarkt bedeutet das, sie verlangen eine höhere Rendite für das Risiko, dass z.B. eine Aktie gegenüber einer Anleihe hat). Oder sie zahlen eine Prämie dafür, dass sie das Risiko eines ungewissen Ausgangs abgenommen bekommen (in Form von Versicherungsprämien).

Andere sind risikoneutral, ihnen ist es egal, ob sie 1 € sicher bekommen oder an der Lotterie teilnehmen, ihr Sicherheitsäquivalent ist 1 €.

Risikofreudige Spieler wären sogar bereit, an der Lotterie teilzunehmen, obwohl man ihnen vielleicht stattdessen 1,20 € "sicher" anbieten würde, ihr Sicherheitsäquivalent ist 1,20 €.

Alternative Begriffe: Certainty Equivalent.